Glückwunschpostkarte 1936 aufgezogen auf Styropor
Streichquartett „Carillon“
- Document Number
- V 23b
- Year
- 1936
- Archivalienkategorie
- Dokumente Leben und Werk
- Dokumentenkategorie
- Work
Glückwunschpostkarte 1936 aufgezogen auf Styropor
Münchener Neueste Nachrichten 26.1.1936, Zeitungsnotiz zum 1. Preis für Carillon
Lied Elijahu ha-navi abdrucken, dazu Bruder Veits Ton und Sabbathlied der deutschen Juden
Scherchens Aufforderung…
Partitur aus StaBi
Meine Mutter war eine musisch veranlagte Frau. Sie spielte gern Theater; Freunde und Bekannte, die zu uns kamen, mußten bei ihren häuslichen Spielen mitwirken. Ihre Gestik war von starker Ausdruckskraft. Sie fand sich im Alltagsleben gut zurecht und hatte eine lebendige Beziehung zur Musik, besonders zu Liedern und Opern. Wagner war ihr Abgott, sie las mit Vorliebe Balzac und Zola. Uns Kindern konnte sie stundenlang Märchen erzählen (Autobiographische Skizze, S. 9).
Karls Vater (1866-1925), aus Schlesien kommend, lebte als Maler in München und war in späteren Jahren auch als Hauptschullehrer tätig. Im Gegensatz zur lebhaften Mutter war mein Vater ein ruhiger Mensch, der als Maler einer sehr versponnenen Ideenwelt anhing und besessen war von seinem Wandertrieb. Vor allem zog es ihn viele Jahre nach Frankreich und Italien. Wenn man ihn in Ausstellungen begleitete, war er gebannt und urteilte fast nie. Junge Menschen feuerte er immer an, sich umzuschauen und den künstlerischen Aufbruch der Zeit wahrzunehmen. Er war ein Frühaufsteher und morgens kannte ich ihn nicht anders als mit einem Buch in der Hand. War es nicht ein Band Maupassant, Jack London oder Gogol – dies waren seine Lieblingsschriftsteller – so handelte es sich um ein Werk über die Bauernkriege oder die Französische Revolution. Aber all dies fand in seiner Blumenmalerei keinen Niederschlag (Autobiographische Skizze, S. 9)
Klingenmünster