Ein mysteriöser Fall: Am Samstag ging ich um 10 h vormittag zu Sterk – klingelte ein paar mal – umsonst. Ich ging daraufhin um 11/30 – nochmals hin, da wurde mir aufgemacht, aber nicht mal im Hausvorplatz wurde mir geöffnet! Herr Sterk sei nicht da, er sei verreist und käme erst am Montag nach hause. Ich machte aus, daß er mir schreiben soll und liess ihm, nämlich er selbst = (aber er verleugnete sich) die Partitur. Ich hatte vor, daß ich gleich weiter reisen wollte – ich überlegte und rief Herrn Sterk abermals an: ich werde am Montag = 1h mittag anrufen aus Zürich. Ja, bekam ich zur Antwort – er sei um diese Zeit da. Da kam mir der Gedanke* – halt ich bleibe bis Montag und gehe persönlich zu Herrn Sterk punkt 1 h. Ich läutete an: da sah ich durch die Tür einen Mann, der sofort verschwand und eine Frau kam heraus: Ihr Mann sei schon wieder fort. Und käme nicht nach hause er hätte so viel zu tun. Auch würde er abends wieder wegfahren. Er wird mir nach München schreiben – und sie verschwand. Und nun: warten! Warum die Comödie? Ich denke oft hin – oft her − !? Vielleicht hat er keine Möbel in seiner Wohnung – auch eine Lösung!? Wie wird es mit Sacher?
Immer Dein Karl.
Immer Regen!
*) halt bleibe ich bis Montag treffe ich Sterk u. Sacher?!
(P: Basel), Montag (Karte): E.H. in München (W: 8)
- Date
- 22 Nov 1937
- Archivalienkategorie
- Briefe