(P: Strasbourg), Montag (Brief mit Umschlag; die Angabe von E.H. „1934“ stimmt nicht! Anbei die Einladungskarte von „Le Docteur et Madame E. Théodore“ für den 7. August nach dem Konzert): E.R. in München (Schw: 14)

Meine liebe Elisabeth.
Vielen Dank für Deine Zeilen. Alles klappt. Der Trompeter ist ausgezeichnet. Unter uns gesagt: besser als Donderer; ja wirklich. Beruhige Dich. Jetzt wird es heiß mit der Arbeit. Sei mir nicht böse, bitte wenn ich wenig schreibe. Jede freie Minute nutze ich aus, um mit den Herren zu sprechen.
Höre bitte am Samstag am Radio um 1045 h mein Stück an – vielleicht in Freising oder bei Schraube. Diese Tage sind mir sehr teuer geworden. Den Trompeter habe ich zweimal zum Essen eingeladen – und Zigaretten anbieten – aber er arbeitet wunderbar. Er will es in Brüssel am Radio blasen. Ich habe noch 40 Franken. Könntest Du mir bis Donnerstag noch etwas schicken – Ich muß für das Zimmer 30 Franken noch bezahlen, da ich 3 Tage länger bleibe als einen Monat. Meinen Paß muß ich verlängern lassen. Gell ich bin unartig.
Meine liebe Elisabeth! Ich freue mich sehr auf unser Wiedersehn und ich umarme Dich ich küsse Dich in heißer Liebe Dein Karl.
Mein Lieb, bleibe gesund – froh! Ich bin ja so glücklich mich Dein zu nennen. Grüße bitte Vater herzlichst von mir. Prag – Budapest habe ich in Aussicht! Heute sind alle Komponisten eingeladen bei einem Kunstmäzen.