Mein lieber Karl!
Hoffentlich bist Du gut angekommen, Nachricht habe ich noch keine, doch habe ich sie auch noch kaum erwartet. Du wirst schon fest in Deiner Arbeit und den Proben stecken. Hoffentlich bringen die Musiker Dein Stück gut heraus. Gestern, Dienstag war ich bei Mutter. Es geht ihr gut, sie hat auch gut ausgesehen. Heute habe ich angerufen, was der Arzt sagte. Er ist zufrieden und hat ihr für die Nacht ein Schlafpulver gegeben. Sie darf jetzt etwas länger aufstehen. Du kannst also ganz beruhigt sein. Morgen werde ich wieder nach ihr sehen. Sonst gibt es nichts neues. Heute ist Mama ein Auto hineingefahren, sie lenkte aber nicht selbst. Eine Schramme am Kinn hat sie abbekommen. Ich bin froh, wenn Du bald wieder kommst, ohne Dich ist alles so einsam und kalt. Schon jetzt meine ich, Du seist eine Ewigkeit fort. Nun wünsche ich Dir noch recht viel Glück zu Deiner Aufführung und daß Du bei den Proben nicht allzu viel Ärger hast.
Leb wohl, sei tausendmal geküßt und umarmt von Deiner Elisabeth.
(Brief): KAH in ?
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- Undatiert 1933?
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- Briefe