Arnshausen (Brief): KAH in Junkersdorf

Mein liebster, bester Karl!
Ja, was tun! Ich war über Deinen Brief sehr erschrocken, denn auch ich kann Dich nicht fortlassen, ehe wir uns gesehen haben. Mama kommt Montag, ich kann ihr nicht abschreiben, und will bis Samstag bleiben. ich denke es ist am besten wir treffen uns am Montag in Bamberg, Du fährst dann nach München weiter. Dort können wir alles am besten besprechen, wann Du fahren sollst und ob wir uns noch einmal treffen können. Irgendetwas muß sich da machen lassen. Also, ich komme am Montag kurz vor 9 h an in Bamberg u. erwarte Dich am Bahnhof bis Dein Zug kommt. Du kannst dann um ¾ 6 h nach München weiterfahren u. ich fahre mit dem Zug 510 h zurück. Dein Schnellzugzuschlag kommt von Bamberg aus nicht zu teuer. Ich werde alles versuchen, daß wir noch länger beisammen sein können, doch das müssen wir dann alles besprechen. Die Mutter hätte Dich halt doch nicht jetzt mit nach Junkersdorf schleppen sollen, dann wäre ich auch noch nicht hierher gefahren und Mama hätte hätte sich nicht so eingerichtet jetzt zu kommen, ihr wäre es später viel lieber gewesen u. aus diesem Grunde tue ich mir jetzt so schwer es zu ändern. Doch für Dich muß alles gehen.
Mein lieber, lieber Karl. Auf Wiedersehen am Montag, lebe recht, recht
wohl es umarmt u. küßt Dich heiß Deine Elisabeth.
Bitte gehe am Sonntag noch ordentlich spazieren. Mir zu lieb! Du mußt doch noch etwas an die Luft.

  • Year
  • Undatiert, Juli 1933