Von KAH mit Bemerkungen versehene Reportage den Leningrader Kunstfestspielen.
„—und in Deutschland?“
„Bei einer Einladung im Komponisten-Bund erklärte der Leiter des Bundes die Lage der Komponisten in der Sowjetunion. Da der Komponist für die Allgemeinheit schafft, wird er auch von der Gemeinschaft getragen und erhalten. (…) So lebt ein Komponist [Anmerkung KAH: ob alt oder jung,] der arbeitet, vollkommen gesichert und ohne Sorgen, denn seine Werke werden ihm sofort abgenommen, herausgegeben, gespielt und all das gut honoriert. Er braucht keinen Finger zu rühren, um durch Stundengeben, Korrepetieren, Tanzmusik spielen oder schreiben, oder gar durch eine außermusikalische Tätigkeit sein Leben zu fristen, wie es bei uns leider meistens der Fall ist. Er kann wirklich den ganzen Tag komponieren und seine Fähigkeiten entfalten, so weit dies ihm eben möglich ist. Gar mancher Komponist würde sich das bei uns auch wünschen. [Und in Deutschland?]“
Zweiter Satz in zwei Fassungen erhalten. Der erste Satz offenbar nachträglich hinzugefügt, die gestempelte Paginierung beginnt mit dem zweiten Satz, der ursprünglich die Satz-Zählung aufwies (auf Überklebung die Zahl 2). – Auf einem beiliegenden Blatt wird der Anlass der Komposition genannt: Am 27. u. 28. April 1945 schleppte sich ein Menschenstrom von Dachauer >Schutzhäftlingen< an uns vorüber - unendlich war der Strom - unendlich war das Elend - unendlich war das Leid -. In seiner Trauer und Bitterkeit, aber auch in der Entschlossenheit, sich mit der Ohnmacht nicht abzufinden, schlägt dieses Werk am Ende des Zweiten Weltkriegs einen Bogen zurück zu der am Beginn des Krieges komponierten >Musik der Trauer< (»Concerto funebre«) aus dem Jahr 1939.Komponiert 1945. Uraufführung: 1946, München, im privaten Kreis. Solist: Kurt Arnold
Telegrammzeitung, München (Keine Kopiererlaubnis! Abschrift – gestylter Ausdruck)
Im Rahmen der Musikabende der »Juryfreien« fanden die ersten öffentlichen Aufführungen von Hartmanns Kompositionen statt. Hier eine Kritik der Aufführung der ersten Klaviersonate.
Münchner Telegramm Zeitung und Sporttelegraf, Nr. 3, 5. Januar 1932
Aus den Konzertsälen. Bei den Juryfreien in der Prinzregentenstraße, die ihren Abendgästen außer ernster Kunst auch Tee und Brötchen bieten, gab es gestern wieder neue Musik. Das Konzert wurde mit einer sehr fein geformten aus ausdrucksstarken Sonate von Arthur Honegger eröffnet in der der Komponist – wie in vielen anderer seiner Schöpfungen – stark dem Impressionismus zuneigt, ohne sich aber irgendwie in Aeusserlichkeiten zu verlieren. Dann hörte man eine dreisätzige Klaviersonate des jungen Münchners Karl Amadeus Hartmann, ein Stück, an dem vor allem die sehr freie Linienführung und rhythmischen Bildungen interessieren. Nicht ohne Reiz ist der Mittelsatz, während man sich mit den wilden Ecksätzen nicht befreunden kann, wenn man im Klavier ein Schlaginstrument sehen will. (…)
Kollektivausstellung Adolf Hartmann im November1932, Deutscher Künstlerverband »Die Juryfreien« München. Katalog
In der Ausstellung wurden mehrere Porträts von Musikern, die in den Konzerten der »Juryfreien« mitwirkten, gezeigt, außerdem auch das Porträt des Vaters von 1924 (Kat. Nr. 19).
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