Leningrader Kunstfestspiele 1935

Der Auftakt, 15. Jg, Heft 9 - 10.

Von KAH mit Bemerkungen versehene Reportage den Leningrader Kunstfestspielen.

„—und in Deutschland?“

„Bei einer Einladung im Komponisten-Bund erklärte der Leiter des Bundes die Lage der Komponisten in der Sowjetunion. Da der Komponist für die Allgemeinheit schafft, wird er auch von der Gemeinschaft getragen und erhalten. (…) So lebt ein Komponist [Anmerkung KAH: ob alt oder jung,] der arbeitet, vollkommen gesichert und ohne Sorgen, denn seine Werke werden ihm sofort abgenommen, herausgegeben, gespielt und all das gut honoriert. Er braucht keinen Finger zu rühren, um durch Stundengeben, Korrepetieren, Tanzmusik spielen oder schreiben, oder gar durch eine außermusikalische Tätigkeit sein Leben zu fristen, wie es bei uns leider meistens der Fall ist. Er kann wirklich den ganzen Tag komponieren und seine Fähigkeiten entfalten, so weit dies ihm eben möglich ist. Gar mancher Komponist würde sich das bei uns auch wünschen. [Und in Deutschland?]“

  • Dokumenten Nummer
  • V 38
  • Jahr
  • 1935