(P: Winterthur), Montag (Karte): E.H. in München (K: 31)

4.

Karte Winterthur 26. II. 40.

Liebe Elisabeth! Vielen Dank für Deine Karte. Ich sehr froh daß alles beim Alten ist. Grüße bitte Dein[e] lieben Eltern. Was macht mein Bub. Grüße und küsse ihn herzlichst von mir. Mein Konzert klingt sehr gut, bin selbst überrascht. Die Aufführung wird mittelmäßig gut. Lebe wohl ich bin immer Dein Kl. Ich bringe keinen Biss von Schlagsahne oder Süssigkeiten hinunter ohne an Dich bzw. an Euch zu denken.

(P: Winterthur), Montag (Karte): E.H. in München (K: 31)

4.

Karte Winterthur 26. II. 40.

Liebe Elisabeth! Vielen Dank für Deine Karte. Ich sehr froh daß alles beim Alten ist. Grüße bitte Dein[e] lieben Eltern. Was macht mein Bub. Grüße und küsse ihn herzlichst von mir. Mein Konzert klingt sehr gut, bin selbst überrascht. Die Aufführung wird mittelmäßig gut. Lebe wohl ich bin immer Dein Kl. Ich bringe keinen Biss von Schlagsahne oder Süssigkeiten hinunter ohne an Dich bzw. an Euch zu denken.

(P: Bern), Samstag (Karte): E.H. in München (K: 31)

3. Karte

Samstag, 24. II. 40.

Meine Liebe! Ich bin gestern nach Bern gefahren. War nachmittags im Radio. Heute vormittag habe ich Herrn Rothenbühler (Kapellmeister) kennen gelernt. Ein junger frischer Mensch. Er hat ein reges Interesse für mich – und er beabsichtigt im Herbst am Berner Stadttheater den „Simplicius“ zu machen. Am 4. März fahre ich nochmals zu ihm. Heute nachmittag 4 h habe ich Einzelprobe für mein Konzert und morgen fahre ich nach Lugano zu Nussio. Am Montag habe ich Probe wieder. Hoffentlich geht es Euch alle[n] meine Lieben recht gut. Grüße bitte Deine Lieben, auch Adolf wenn du ihn mal siehst. Hier ist ein schönes Frühlingswetter!! Schön. Schreibe mir mal. Ach, wie gerne hätte ich Dir Bern gezeigt, und der Kaffee und der Schlagrahm. Hoffen wir, daß es bald wieder möglich ist. Ich umarme Dich innig – küsse Dich zärtlich und ich bleibe immer mit treuem Herzen Dein ganzer Karl.

(P: Bern), Samstag (Karte): E.H. in München (K: 31)

3. Karte

Samstag, 24. II. 40.

Meine Liebe! Ich bin gestern nach Bern gefahren. War nachmittags im Radio. Heute vormittag habe ich Herrn Rothenbühler (Kapellmeister) kennen gelernt. Ein junger frischer Mensch. Er hat ein reges Interesse für mich – und er beabsichtigt im Herbst am Berner Stadttheater den „Simplicius“ zu machen. Am 4. März fahre ich nochmals zu ihm. Heute nachmittag 4 h habe ich Einzelprobe für mein Konzert und morgen fahre ich nach Lugano zu Nussio. Am Montag habe ich Probe wieder. Hoffentlich geht es Euch alle[n] meine Lieben recht gut. Grüße bitte Deine Lieben, auch Adolf wenn du ihn mal siehst. Hier ist ein schönes Frühlingswetter!! Schön. Schreibe mir mal. Ach, wie gerne hätte ich Dir Bern gezeigt, und der Kaffee und der Schlagrahm. Hoffen wir, daß es bald wieder möglich ist. Ich umarme Dich innig – küsse Dich zärtlich und ich bleibe immer mit treuem Herzen Dein ganzer Karl.

(P: Zürich), Montag (Karte): E.H. in München (K: 31)

2. Karte

Liebe Elisabeth. Wie geht es Dir – wie geht es Euch? Bitte schicke mir folgende Adressen: 1. Collaer, 2. Skulsky, 3. Onkel Wolf, 4. Dr. Meisel. Am 1. März bin ich in Neuchâtel – Ansermet dirigiert dort – Ansermet wohnt bei Scherchen. Am 2. bin ich in Basel. Am 21. in Winterthur (Münch). Am 23. Zürich – Bläsermusik. Hoffentlich ist alles bei Euch beim Alten! Lass bald mal was hören. Grüße Deine Lieben. Bussi für Bubi Immer Dein Kl Lebe wohl! Bleibe gesund mit allen lieben Grüßen und Küssen Dein Kl

(P: Zürich), Montag (Karte): E.H. in München (K: 31)

2. Karte

Liebe Elisabeth. Wie geht es Dir – wie geht es Euch? Bitte schicke mir folgende Adressen: 1. Collaer, 2. Skulsky, 3. Onkel Wolf, 4. Dr. Meisel. Am 1. März bin ich in Neuchâtel – Ansermet dirigiert dort – Ansermet wohnt bei Scherchen. Am 2. bin ich in Basel. Am 21. in Winterthur (Münch). Am 23. Zürich – Bläsermusik. Hoffentlich ist alles bei Euch beim Alten! Lass bald mal was hören. Grüße Deine Lieben. Bussi für Bubi Immer Dein Kl Lebe wohl! Bleibe gesund mit allen lieben Grüßen und Küssen Dein Kl

(P: Winterthur), Mittwoch (Karte): E.H. in München (K: 31)

Liebe Elisabeth, ich komme bestimmt am Sonntag, 28. Nov. abends ½ 10 in München an. Du kannst Dir nicht denken wie ich mich nach München sehne. B. Walter dirigiert in Zürich, Busch in Winterthur. Ich will vielleicht von hier aus mit Sterk noch verhandeln, womöglich telefonieren der Chor soll ausgezeichnet sein! sagte Sacher. gerade für meine Musik. Hoffentlich geht das nicht schief!! Halte den Daumen. Bitte rufe Adolf an. Am Sonntag, 28. XI. abends ½ 10 in München.
Auf Wiedersehen grüße bitte Deine Eltern. Dein Karl.

(P: Winterthur), Mittwoch (Karte): E.H. in München (K: 31)

Liebe Elisabeth, ich komme bestimmt am Sonntag, 28. Nov. abends ½ 10 in München an. Du kannst Dir nicht denken wie ich mich nach München sehne. B. Walter dirigiert in Zürich, Busch in Winterthur. Ich will vielleicht von hier aus mit Sterk noch verhandeln, womöglich telefonieren der Chor soll ausgezeichnet sein! sagte Sacher. gerade für meine Musik. Hoffentlich geht das nicht schief!! Halte den Daumen. Bitte rufe Adolf an. Am Sonntag, 28. XI. abends ½ 10 in München.
Auf Wiedersehen grüße bitte Deine Eltern. Dein Karl.

München, Dienstag (Brief) KAH in Basel oder Zürich

München, den 23. 11. 37.
Mein lieber Karl!
Ich kann Dich wirklich nicht verstehen, wie Du sagen kannst ich würde wenig schreiben. Ich habe allerwenigstens jeden 2. Tag geschrieben, sehr oft jeden Tag. Da mußt Du verschiedene Post nicht bekommen haben. Aber wie kann ich nach Zürich schreiben, wo du mir mitgeteilt hast, Du kämest vielleicht noch nach Zürich. Alle Deine Karten liegen noch daheim, da kannst Du es schwarz auf weiß selbst sehen, das war wieder einmal von Dir unklar geschrieben. Du schreibst mir aber auch nie ob u. welche Post Du von mir bekommen hast.
Was hast Du in Basel erreicht? Ich bin neugierig darauf, doch sollte es nichts gewesen sein, so mach Dir nicht zu viel daraus. Die Hauptsache ist, Du kannst viel und Enttäuschungen bleiben einem nie erspart. Auf jeden Fall wollen wir zwei tapfer durchs Leben gehen und wenn es noch so viel zu überwinden gibt. Du weißt genau, ich werde bis zuletzt zu Dir halten und Freud u. Leid mit Dir teilen. Sobald Du wieder zurück bist, mußt du hier zum Arzt, da dringe ich darauf. Heute früh war ich mit Adolf beisammen es geht ihm gut. Mein lieber Karl, wenn Du noch gerne bis Samstag bleiben willst, so bleibe ruhig, meinetwegen mußt Du nicht eher kommen. Natürlich sehne ich mich sehr nach Dir u. freue mich unendlich Dich wieder in meinen Armen halten zu können. Mein einziger Karl, sei immer meiner größten Liebe versichert und auf ein baldiges recht frohes Wiedersehen freut sich Deine Dich innig liebende Elisabeth.
Laß Dir Deine Anzüge noch bügeln u. grüße Familie Klemm herzlichst von mir. Hast Du den Brief von Roszavolgyi bekommen?
Deine beiden Karten habe ich eben vorgefunden. Das mit Sterk ist dumm, wenn jemand so ist, wäre so wieso kein arbeiten gewesen. Das braucht Dir wirklich nichts auszumachen.

München, Dienstag (Brief) KAH in Basel oder Zürich

München, den 23. 11. 37.
Mein lieber Karl!
Ich kann Dich wirklich nicht verstehen, wie Du sagen kannst ich würde wenig schreiben. Ich habe allerwenigstens jeden 2. Tag geschrieben, sehr oft jeden Tag. Da mußt Du verschiedene Post nicht bekommen haben. Aber wie kann ich nach Zürich schreiben, wo du mir mitgeteilt hast, Du kämest vielleicht noch nach Zürich. Alle Deine Karten liegen noch daheim, da kannst Du es schwarz auf weiß selbst sehen, das war wieder einmal von Dir unklar geschrieben. Du schreibst mir aber auch nie ob u. welche Post Du von mir bekommen hast.
Was hast Du in Basel erreicht? Ich bin neugierig darauf, doch sollte es nichts gewesen sein, so mach Dir nicht zu viel daraus. Die Hauptsache ist, Du kannst viel und Enttäuschungen bleiben einem nie erspart. Auf jeden Fall wollen wir zwei tapfer durchs Leben gehen und wenn es noch so viel zu überwinden gibt. Du weißt genau, ich werde bis zuletzt zu Dir halten und Freud u. Leid mit Dir teilen. Sobald Du wieder zurück bist, mußt du hier zum Arzt, da dringe ich darauf. Heute früh war ich mit Adolf beisammen es geht ihm gut. Mein lieber Karl, wenn Du noch gerne bis Samstag bleiben willst, so bleibe ruhig, meinetwegen mußt Du nicht eher kommen. Natürlich sehne ich mich sehr nach Dir u. freue mich unendlich Dich wieder in meinen Armen halten zu können. Mein einziger Karl, sei immer meiner größten Liebe versichert und auf ein baldiges recht frohes Wiedersehen freut sich Deine Dich innig liebende Elisabeth.
Laß Dir Deine Anzüge noch bügeln u. grüße Familie Klemm herzlichst von mir. Hast Du den Brief von Roszavolgyi bekommen?
Deine beiden Karten habe ich eben vorgefunden. Das mit Sterk ist dumm, wenn jemand so ist, wäre so wieso kein arbeiten gewesen. Das braucht Dir wirklich nichts auszumachen.

(P: Basel), Montag (Karte): E.H. in München (W: 8)

Eben war ich bei Sacher! Mein Lieb, das war ein voller Erfolg. Er war äußert anständig und vornehm. Ich soll für ihn ein Streichorchester-Konzert schreiben. (Zirka 20 Minuten) Er meint, daß ich viele Aufführungen bekäme. Überall (Basel, Zürich, St. Gallen), Bern, usw.) Ich erzählte ihm meine Begegnung mit Sterk. Er sagte mir, das käme sicher von dem Streit mit Scherchen von Brüssel. (Er glaubt nur daran.) Nun wieder ein Opfer! Ich schreibe an Sterk. Nun lebe Wohl bis Zürich, um 5h09 fahre ich dorthin. Morgen nach Winterthur.
Alles Liebe nur an Dich immer Dein Karl.

(P: Basel), Montag (Karte): E.H. in München (W: 8)

Eben war ich bei Sacher! Mein Lieb, das war ein voller Erfolg. Er war äußert anständig und vornehm. Ich soll für ihn ein Streichorchester-Konzert schreiben. (Zirka 20 Minuten) Er meint, daß ich viele Aufführungen bekäme. Überall (Basel, Zürich, St. Gallen), Bern, usw.) Ich erzählte ihm meine Begegnung mit Sterk. Er sagte mir, das käme sicher von dem Streit mit Scherchen von Brüssel. (Er glaubt nur daran.) Nun wieder ein Opfer! Ich schreibe an Sterk. Nun lebe Wohl bis Zürich, um 5h09 fahre ich dorthin. Morgen nach Winterthur.
Alles Liebe nur an Dich immer Dein Karl.

(P: Basel), Montag (Karte): E.H. in München (W: 8)

Ein mysteriöser Fall: Am Samstag ging ich um 10 h vormittag zu Sterk – klingelte ein paar mal – umsonst. Ich ging daraufhin um 11/30 – nochmals hin, da wurde mir aufgemacht, aber nicht mal im Hausvorplatz wurde mir geöffnet! Herr Sterk sei nicht da, er sei verreist und käme erst am Montag nach hause. Ich machte aus, daß er mir schreiben soll und liess ihm, nämlich er selbst = (aber er verleugnete sich) die Partitur. Ich hatte vor, daß ich gleich weiter reisen wollte – ich überlegte und rief Herrn Sterk abermals an: ich werde am Montag = 1h mittag anrufen aus Zürich. Ja, bekam ich zur Antwort – er sei um diese Zeit da. Da kam mir der Gedanke* – halt ich bleibe bis Montag und gehe persönlich zu Herrn Sterk punkt 1 h. Ich läutete an: da sah ich durch die Tür einen Mann, der sofort verschwand und eine Frau kam heraus: Ihr Mann sei schon wieder fort. Und käme nicht nach hause er hätte so viel zu tun. Auch würde er abends wieder wegfahren. Er wird mir nach München schreiben – und sie verschwand. Und nun: warten! Warum die Comödie? Ich denke oft hin – oft her − !? Vielleicht hat er keine Möbel in seiner Wohnung – auch eine Lösung!? Wie wird es mit Sacher?
Immer Dein Karl.
Immer Regen!
*) halt bleibe ich bis Montag treffe ich Sterk u. Sacher?!

(P: Basel), Montag (Karte): E.H. in München (W: 8)

Ein mysteriöser Fall: Am Samstag ging ich um 10 h vormittag zu Sterk – klingelte ein paar mal – umsonst. Ich ging daraufhin um 11/30 – nochmals hin, da wurde mir aufgemacht, aber nicht mal im Hausvorplatz wurde mir geöffnet! Herr Sterk sei nicht da, er sei verreist und käme erst am Montag nach hause. Ich machte aus, daß er mir schreiben soll und liess ihm, nämlich er selbst = (aber er verleugnete sich) die Partitur. Ich hatte vor, daß ich gleich weiter reisen wollte – ich überlegte und rief Herrn Sterk abermals an: ich werde am Montag = 1h mittag anrufen aus Zürich. Ja, bekam ich zur Antwort – er sei um diese Zeit da. Da kam mir der Gedanke* – halt ich bleibe bis Montag und gehe persönlich zu Herrn Sterk punkt 1 h. Ich läutete an: da sah ich durch die Tür einen Mann, der sofort verschwand und eine Frau kam heraus: Ihr Mann sei schon wieder fort. Und käme nicht nach hause er hätte so viel zu tun. Auch würde er abends wieder wegfahren. Er wird mir nach München schreiben – und sie verschwand. Und nun: warten! Warum die Comödie? Ich denke oft hin – oft her − !? Vielleicht hat er keine Möbel in seiner Wohnung – auch eine Lösung!? Wie wird es mit Sacher?
Immer Dein Karl.
Immer Regen!
*) halt bleibe ich bis Montag treffe ich Sterk u. Sacher?!

(P: Basel), Montag (Karte): E.H. in München (K: 31)

Mein Lieb. (Heute Montag) Eben rief ich Sacher an; war äußerst freundlich und höflich. Um 1h treffe ich Sterk um ½ 4 Sacher um ½ 7 fahre ich nach Zürich. Der Tag ist heute äußerst wichtig. Hoffentlich habe ich Glück. Wenn Sterk nicht zieht mit dem Chorwerk dann gehe ich mit demselben zu Sacher, das ist wohl eine Frechheit, aber nur dann erreicht man was. Hast Du 3 x Schatz bekommen? Schreibe mir immer bis ich komme an Klemm. Wahrscheinlich Freitag. Grüße Deine lieben Eltern herzlichst.
Die gestrige Carmen-Aufführung mit Giannini war äußerst mittelmäßig. Giannini war die Beste – aber auch nicht hervorragend.
Alles Liebe für Bubi – auch an Adolf.

(P: Basel), Montag (Karte): E.H. in München (K: 31)

Mein Lieb. (Heute Montag) Eben rief ich Sacher an; war äußerst freundlich und höflich. Um 1h treffe ich Sterk um ½ 4 Sacher um ½ 7 fahre ich nach Zürich. Der Tag ist heute äußerst wichtig. Hoffentlich habe ich Glück. Wenn Sterk nicht zieht mit dem Chorwerk dann gehe ich mit demselben zu Sacher, das ist wohl eine Frechheit, aber nur dann erreicht man was. Hast Du 3 x Schatz bekommen? Schreibe mir immer bis ich komme an Klemm. Wahrscheinlich Freitag. Grüße Deine lieben Eltern herzlichst.
Die gestrige Carmen-Aufführung mit Giannini war äußerst mittelmäßig. Giannini war die Beste – aber auch nicht hervorragend.
Alles Liebe für Bubi – auch an Adolf.

München, Samstag (Brief): KAH in der Schweiz

d. 21. 11. 37.
Mein liebster, einziger Karl!
Deine Post habe ich mit Dank erhalten und freue mich mit dir über deine Erfolge. Auch die Schokolade ist gut angekommen. Soeben sitze ich daheim, ich freue mich immer auf den Sonntag, wo ich hier heraußen schlafen kann. Soeben habe ich Adolfs Kritiken abgeschrieben, es hat 3 volle Stunden in Anspruch genommen. Sonst gibt es hier ja gar nichts neues. Tt. Cilly hat mir zum Namenstag einen „Knirps“ geschenkt. Richardi ist immer munter, er erzählt viel von seinem Papa und den Ballons, die er ihm geschenkt hat.
Mein einziger Karl, ich kann Dir nur sagen, ich zähle schon jeden Tag, der mich näher zu unserem Wiedersehen bringt. Obs Dir wohl auch so geht? Endlich sich wieder mit einem vernünftigen, lieben Menschen aussprechen zu können. O Karl, du hast ja keine Ahnung, wie lieb ich Dich hab und wie leer mein Leben ohne Dich ist. Komm bald in meine Arme! Wir wollen nie mehr streiten, das darf nicht mehr sein.
Gute nacht nun, sei innigst, tausendmal geküßt und umarmt von Deiner treuen Frau u. Freundin Elisabeth.
Dies ist mein letzter Brief. Teile mir rechtzeitig Deine genaue Ankunft mit.
Guten Morgen: Dieser Brief von Roszavolgyi kam heute früh an. Ich finde das von Sch. unerhört. Fahre unbedingt noch mal zu Sterk.

München, Samstag (Brief): KAH in der Schweiz

d. 21. 11. 37.
Mein liebster, einziger Karl!
Deine Post habe ich mit Dank erhalten und freue mich mit dir über deine Erfolge. Auch die Schokolade ist gut angekommen. Soeben sitze ich daheim, ich freue mich immer auf den Sonntag, wo ich hier heraußen schlafen kann. Soeben habe ich Adolfs Kritiken abgeschrieben, es hat 3 volle Stunden in Anspruch genommen. Sonst gibt es hier ja gar nichts neues. Tt. Cilly hat mir zum Namenstag einen „Knirps“ geschenkt. Richardi ist immer munter, er erzählt viel von seinem Papa und den Ballons, die er ihm geschenkt hat.
Mein einziger Karl, ich kann Dir nur sagen, ich zähle schon jeden Tag, der mich näher zu unserem Wiedersehen bringt. Obs Dir wohl auch so geht? Endlich sich wieder mit einem vernünftigen, lieben Menschen aussprechen zu können. O Karl, du hast ja keine Ahnung, wie lieb ich Dich hab und wie leer mein Leben ohne Dich ist. Komm bald in meine Arme! Wir wollen nie mehr streiten, das darf nicht mehr sein.
Gute nacht nun, sei innigst, tausendmal geküßt und umarmt von Deiner treuen Frau u. Freundin Elisabeth.
Dies ist mein letzter Brief. Teile mir rechtzeitig Deine genaue Ankunft mit.
Guten Morgen: Dieser Brief von Roszavolgyi kam heute früh an. Ich finde das von Sch. unerhört. Fahre unbedingt noch mal zu Sterk.

(P: Bern), Samstag (Karte): E.H. in München (K: 31)

Meine liebe Elisabeth!
Heute war ich bei Konservatoriumsdirektor Alphonse Brun wegen des Streichquartettes. Er findet es faszinierend und raffiniert! Er hat mich mit Ehren überhäuft. Es sei so fürchterlich schwer. Er will es nächsten Sommer machen. Im Rundfunk wird meine Tanzsuite im Februar gemacht. Jetzt bin ich fertig – morgen geht es weiter nach Basel. Ob ich zu Sacher gehe, ist unbestimmt da es doch keinen Zweck hat. Vielleicht?! Dein Papa bekommt für Dich „Muster ohne Wert“. Morgen mehr. Bin ich froh, daß ich endlich weiss was ich kann!!
Grüße meinen lieben Bub. Ich habe nur eine Hoffnung daß Du überhäuft wirst mit meinen Wünschen. Dein Krl.
Die Kataloge hatten große Wirkung. Alles Liebe an Adolf. Herzliche Grüße an Deine lieben Eltern. Es regnet immer Tag für Tag.

(P: Bern), Samstag (Karte): E.H. in München (K: 31)

Meine liebe Elisabeth!
Heute war ich bei Konservatoriumsdirektor Alphonse Brun wegen des Streichquartettes. Er findet es faszinierend und raffiniert! Er hat mich mit Ehren überhäuft. Es sei so fürchterlich schwer. Er will es nächsten Sommer machen. Im Rundfunk wird meine Tanzsuite im Februar gemacht. Jetzt bin ich fertig – morgen geht es weiter nach Basel. Ob ich zu Sacher gehe, ist unbestimmt da es doch keinen Zweck hat. Vielleicht?! Dein Papa bekommt für Dich „Muster ohne Wert“. Morgen mehr. Bin ich froh, daß ich endlich weiss was ich kann!!
Grüße meinen lieben Bub. Ich habe nur eine Hoffnung daß Du überhäuft wirst mit meinen Wünschen. Dein Krl.
Die Kataloge hatten große Wirkung. Alles Liebe an Adolf. Herzliche Grüße an Deine lieben Eltern. Es regnet immer Tag für Tag.