Ausstellung: „Im Widerstand – What next?“

Karl Amadeus Hartmann im Jahr 1945 und die Anfänge der musica viva

Ausstellung: „Im Widerstand – What next?“

Karl Amadeus Hartmann im Jahr 1945 und die Anfänge der musica viva

München 1945 – wirklicher Aufbruch oder ein „Weiter so“? Für viele im Widerstand ein lang ersehnter Moment, manche – darunter Erwin Schulhoff oder Maria Luiko – sollten ihn nicht mehr erleben. Karl Amadeus Hartmann gründete für die Jugend die Konzertreihe musica viva. Die Ausstellung thematisiert die Herausforderungen des Neubeginns, gewährt aber auch Einblicke in Enttäuschungen, enttäuschte Hoffnungen sowie in seine Kompositionswerkstatt.

 

Ein Ausstellungsbesuch ist bei den kommenden Veranstaltungen (09.07. / 01.10. / 29.10. / 26.11.) oder nach vorheriger Anmeldung (per Mail/per Telefon) möglich. Führungen werden auf Anfrage angeboten.

Laufzeit: 07. Mai bis 30. November 2025

Eintritt frei

Karl Amadeus Hartmann und die jüdische Künstlerin Maria Luiko (Ausstellung und Konzert) // hartmann21

Das der Künstlerfreundschaft Karl Amadeus Hartmanns (1905–1963) mit der jüdischen Malerin und Bühnenbildnerin Maria Luiko (1904-1941) gewidmete Veranstaltungskonzept aus Konzert, Vortrag, Round Table und Ausstellung am 27. April 2016 präsentiert nicht nur einen Querschnitt durch Maria Luikos künstlerisches Schaffen (Leihgabe Jüdisches Museum München), welches 1941 durch ihre Deportation und Hinrichtung brutal beendet wurde. Es lässt für das Publikum auch ein besonderes Moment in Hartmanns Leben und Œuvre nacherlebbar werden: seine Begegnung mit jüdischer Musik. In einem beispielhaft durchkomponierten und dadurch Hartmanns Intentionen eindringlich freilegenden Programm stehen dabei Werke für Violine solo von Erwin Schulhoff, Berthold Goldschmidt, Paul Ben-Haim und Karl Amadeus Hartmann auf dem Programm. Hartmann hat in seiner Isolation als Innerer Emigrant im nationalsozialistischen Deutschland in jedem seiner Werke den internationalen Schulterschluss mit Verbündeten im Geiste gesucht, sei es durch die Verwendung verbotener Texte und Melodien oder mit Hilfe jüdischen Liedgutes. Gerade die Verwendung des jüdischen Liedes „Elijahu hanavi“ in sämtlichen während der Jahre 1933 bis 1945 entstandenen Kompositionen geriet bei Hartmann zur Klagechiffre für die Vernichtung des jüdischen Volkes, stand aber auch stellvertretend für die Verfolgung aller Regimegegner. Erste Spuren jüdischer Melismen lassen sich in seinem Frühwerk bereits im Jahr 1927 verorten, dem Entstehungsjahr dreier Kompositionen des Abends.
Ergänzt wird die Ausstellung durch eine Briefauswahl Maria Luikos mit dem jüdisch-christlichen Brückenbauer Schalom Ben-Chorin, der 1913 in München geboren wurde und bis zu seiner Emigration nach Jerusalem (1935) zum Freundeskreis um Maria Luiko gehörte. Die Auswahl gewährt den Besuchern auf anschauliche Weise Einblick in den Lebensalltag der jüdischen Künstlerin im nationalsozialistischen München (Leihgabe Münchner Stadtarchiv). Ein kurzer, in die Thematik einführender Vortrag der Kunsthistorikerin Diana Oesterle sowie ein vertiefendes Gespräch zwischen dem Geiger Ingolf Turban und Andreas Hérm Baumgartner (Künstlerischer Leiter hartmann21, Dirigent ) runden das Konzert am Eröffnungsabend ab.

Eine Veranstaltung der © Karl Amadeus Hartmann-Gesellschaft e. V.