Erfolg für Hartmanns „Gesangsszene“

Christian Gerhaher und Kirill Petrenko interpretierten im April 2015 mit dem Bayerischen Staatsorchester Karl Amadeus Hartmanns „Gesangsszene“ in München, Budapest und Wien.

Hier ein Überblick über das Echo in der Presselandschaft:

Süddeutsche Zeitung, 14. April

Süddeutsche Zeitung, 24. April

Abendzeitung München, 15. April

Die Presse, Wien, 21. April

Kurier, Wien, 21. April

Der Standard, Wien 22. April

Wiener Zeitung, 28. April

Kleine Zeitung, Wien, 28. April

Neuer Vorstand

Pressemitteilung

München, den 06.02.2015

Die Mitgliederversammlung der Karl-Amadeus-Hartmann-Gesellschaft e. V. hat am 16. Dezember 2014 einen neuen Vorstand gewählt. Unter dem Vorsitz des im Amt bestätigten Geschäftsführers Andreas Hérm Baumgartner (Dirigent, Künstlerischer Leiter) wurden der Dirigent Christoph Poppen als Präsident, der Musikwissenschaftler Prof. Dr. Wolfgang Rathert (LMU-München) als stellv. Geschäftsführer, der Rechtsanwalt Andreas Ammersbach als Schatzmeister sowie der Musikwissenschaftler Thomas Schulz als Schriftführer/Medienvorstand in den Vorstand berufen.

Zu den Mitgliedern der Karl-Amadeus-Hartmann-Gesellschaft zählen neben Musikinteressierten, Wissenschaftlern vor allem auch Persönlichkeiten aus dem nationalen wie internationalen Kulturleben, darunter u. a. Helmut Lachenmann, Wolfgang Rihm, Jörg Widmann, Udo Zimmermann, Friedrich Cerha, Fabio Luisi, Ingo Metzmacher, Marek Janowski, Kurt Masur, Thomas Zehetmair, Ingolf Turban, Siegfried Mauser und Reinhold Kreile.

Zentrale Aufgabe der Karl-Amadeus-Hartmann-Gesellschaft ist, die Verbreitung und das Verständnis der Werke des Komponisten zu fördern und seiner Person wie seinem Schaffen ein Forum zu sein. Dies geschieht zum einen durch Sammeln und Archivieren des Materials von und über Hartmann,  die wissenschaftliche Erschließung seines Schaffens und seiner Biographie sowie die Bereitstellung des Archivguts für Interpreten, Wissenschaftler und Interessierte. Dabei werden nicht nur wissenschaftliche Arbeiten und Publikationen betreut und herausgegeben, sondern auch neue Wege der Vermittlung beschritten, wie z. B. durch Fortbildungen für angehende Musiklehrer, Kooperationen mit Schulen und lebendige, die Kreativität der Schüler einfordernde Education-Projekte.
Zum anderen versteht sich die Hartmann-Gesellschaft auch als Impulsgeber für nationale wie internationale Aufführungen sowie als Schnittstelle und Verbindungsglied zwischen den Leitungsebenen der Orchester/Festivals und den Interpreten. Sie tritt sowohl als Veranstalter als auch als Co-Veranstalter von Konzerten, Vorträgen, Symposien  und Ausstellungen  national wie international in Erscheinung. Insbesondere dem von Andreas Hérm Baumgartner als Künstlerischen Leiter verantworteten, und allerorten Aufmerksamkeit erregende internationale Festival „Karl-Amadeus-Hartmann-Jahr 2013“ (Saisons 2012/13 und 2013/14) gelang es, im Jubiläumsjahr (50. Todestag) zu Ehren des bedeutendsten deutschsprachigen Symphonikers des 20. Jahrhunderts und Gründers der musica viva-Konzertreihe des Bayerischer Rundfunks mit weltweit über 140 Konzerten, Ausstellungen, Podiumsdiskussionen, Symposien neue Impulse in der Auseinandersetzung mit dem Œuvre des Komponisten zu setzen. Künstlerisch hochrangige Klangkörper und Interpreten von Weltrang konnten dabei mit eingebunden werden. Stellvertretend seien das London Philharmonic Orchestra, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Orchestre de Paris, Philharmonia Zürich, Rundfunkorchester Berlin, American Symphony Orchestra, BBC Symphony Orchestra, Netherlands Radio Philharmonic Orchestra sowie Patricia Kopatchinskaja, Isabelle Faust, Thomas Zehetmair, Reto Bieri, Matthias Goerne, Juliane Banse, Kent Nagano, Fabio Luisi, Markus Stenz, Ingo Metzmacher, James Gaffigan und Vladimir Jurowski genannt.
Das Tätigkeitsfeld der Hartmann-Gesellschaft komplettieren Ausstellungen, die sich nicht nur Aspekten aus Leben und Werk Karl Amadeus Hartmanns widmen, sondern sich in besonderer Weise dem geistigen, künstlerischen, sozialen und gesellschaftspolitischen Erbe des Komponisten verpflichtet fühlen. Die derzeitige Sonderausstellung „In Liebe …. auf ewig?“ basiert auf dem Briefwechsel des Ehepaars Elisabeth und Karl Amadeus Hartmann und umfasst die Zeitspanne von 1931 bis 1945, also genau die Jahre, die Hartmanns Lebensweg wie auch seine Musiksprache so entscheidend geprägt haben. Der Briefwechsel schildert intensiv und schonungslos, wie es einem jungen, den Verführungen des Nazi-Regimes widerstehenden und in vielfältiger Weise Widerstand leistenden Künstler in dieser Zeit ergangen ist. Eine Besichtigung der Dauerausstellung und der Sonderausstellung ist nach Voranmeldung von Dienstag bis Donnerstag (10.00-12.00 Uhr und 14.00 bis 17.00 Uhr) möglich.

 

Kontakt:

Karl-Amadeus-Hartmann-Gesellschaft e. V.
Franz-Joseph-Str. 20
D-80801 München

Tel: +49 (0)89 34 79 67

Fax: +49 (0) 3212 1357 315

Email: info@hartmann-gesellschaft.de

Tagesordnungspunkte der Mitgliederversammlung 2011

Tagesordnung:

Ordentliche Mitgliederversammlung 2011

Am 09.12.2011, 16.30 Uhr 

  1. Begrüßung
  2. Bericht des Vorstands zur Lage der Gesellschaft
  3. Bericht des Schatzmeisters über das Geschäftsjahr 2010
  4. Bericht des Rechnungsprüfers über das Geschäftsjahr 2009
  5. Entlastung des Vorstands
  6. Wahl des Rechnungsprüfers für 2010
  7. Kurzer Rückblick über die Aktivitäten der Gesellschaft 2011
  8. „Karl-Amadeus-Hartmann-Jahr 2013“
  9. Sonstiges (z.B. auch Anliegen, Vorschläge der Mitglieder, offene Diskussion)

Etwaige Änderungen bzw. Ergänzungen behält sich der Vorstand vor.

Andreas Hérm Baumgartner
Geschäftsführer der Karl-Amadeus-Hartmann-Gesellschaft e.V.

Schirmherrschaft von Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch über das Hartmann-Jahr 2013

Es ist uns gelungen, Herrn Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch für die Schirmherrschaft über das Karl-Amadeus-Hartmann-Jahr 2013 gewinnen!

Auch über dieses Medium möchten wir unseren herzlichen Dank ausdrücken. Das ist ein ganz wichtiges Signal des Freistaates Bayern, das die Bedeutung des Komponisten auch in Bayern ausdrückt.

Mit Unterstützung des Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst versucht die Karl Amadeus Hartmann-Gesellschaft e.V. die Initiierung und Koordinierung vielfältigster Veranstaltungen, Konzerte, Ausstellungen etc.. Des Weiteren sollen erstmalig auch wissenschaftliche Arbeiten zu bestimmten Themata aus Hartmanns Werk vergeben werden.

Karl-Amadeus-Hartmann-Jahr 2013

Im Jahr 2013 begeht die Musikwelt den 50. Todestag Karl Amadeus Hartmanns.

Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst hat sich deshalb entschlossen, ein „Karl-Amadeus-Hartmann-Jahr 2013“ auszurufen.

Die Schirmherrschaft wird Herr Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch übernehmen.

Die Karl-Amadeus-Hartmann-Gesellschaft e.V. tritt dabei als Initiator, Schnittstelle, Impulsgeber, Veranstalter und als Organisator auf.

Künstlerischer Leiter des Festivals ist der Dirigent Andreas Hérm Baumgartner.

„Weltmusikfestival Grenzenlos: Herausragende Leistung im fast leeren Saal“

Aus: Merkur, 27.10.2010

Quelle: http://www.merkur-online.de/lokales/murnau/weltmusikfestival-grenzenlos-herausragende-leistung-fast-leeren-saal-973150.html

Murnau – Freiheit als bewusste Zuwendung zum Schicksal einzelner Menschen. Das ist das anspruchsvolle Thema des Weltmusikfestivals Grenzenlos 2010. Es startete mit einem besonderen Konzert. (© AUTO_MUR)

Zwei Profis, die sich verstehen: Dirigent Andreas Hérm Baumgartner und erste Geigerin Jeany Park des Kammerorchesters der Bayerischen Philharmonie. Die bewegende Darbietung der Werke des antifaschistischen Komponisten Karl Amadeus Hartmann haben nur wenige gehört. Foto: kolb

Dass Freiheit erst durch die persönliche Erfahrung des Gegenteils, des Eingeschlossenen also, ins Bewusstsein tritt, machte der Murnauer Bürgermeister Michael Rapp in seiner Ansprache anlässlich der Eröffnung des Festivals deutlich. Die kritischen Impulse der umfassenden Thematik von „grenzenlos frei“ erforderten ein hohes Maß an Toleranz, dessen sich der Kulturverein Murnau, namentlich die Vorsitzenden Thomas Köthe und Konstantin Zeitler, in vorbildlicher Weise annehmen würden.

Enttäuschung aber herrschte am ersten Abend des Festivals, das bis zum morgigen Sonntag dauert: Das Kammerorchester des Bayerischen Symphonieorchesters spielte vor fast leerem Saal. Knapp 60 Zuhörer werden dem antifaschistischen Komponisten Karl Amadeus Hartmann nicht gerecht. Das Konzert war eine bewegende Hommage an den Münchner Komponisten, dessen Werk im Pfarrgarten der Christuskirche vergraben (wir berichteten), das Naziregime überdauerte.

Das Kammerorchester hatte mit Andreas Hérm Baumgartner einen vorzüglichen Leiter. Der Dirigent stellte der 4. Symphonie von Hartmann eine eigens geschriebene Orchesterfassung des Streichquartetts „Der Tod und das Mädchen“ von Franz Schubert voran. Mit dieser Vielfalt von Geigen trat die innere Dramatik des Spätwerkes noch deutlicher in den Vordergrund. Baumgartner setzte den Schwerpunkt auf das Ausmalen und die Beschreibung von Klangformen. Das Todesmotiv der Tonwiederholung zeigte in der großen Fassung für Orchester eine Anlehnung an die Idee in der 7. Symphonie von Ludwig van Beethoven. Durch die Überlagerung der Streicherstimmen breitete sich das Unbedingte der Todesnähe fast greifbar im Saal aus. Nimmt man noch das beklemmende Bühnenbild von Christian Schied und Bernd Weber in die Beschreibung auf – ein Ausschnitt von Gitterstäben, über die verschwommene, verblichene Zahlenreihen geistern – dann ist der Übergang zu Hartmanns Werk perfekt.

„Der innere Emigrant“ heißen Konzert und Ausstellung (wir berichteten) zu Leben und Werk von Karl Amadeus Hartmann. Was das Leben im Dritten Reich überhaupt bedeutet hatte, verdeutlichte diese hoch engagierte, beeindruckende und bewegende Aufführung mit Musik.

„Ein Dokument aus schwerer Zeit begeistert“

Andreas Herm Baumgartner mit dem Kammerorchester der Bayerischen Philharmonie bei Wasserburger Rathauskonzert

Aus: Oberbayerisches Volksblatt, 27.10.2010 

Quelle: http://www.ovb-online.de/kultur/dokument-schwerer-zeit-begeistert-979475.html

Die Musik Schuberts, dessen Seele bisweilen Ausdrucksweisen suchte, in denen er die Möglichkeiten des vierstimmigen Instrumentariums eines Streichquartetts sprengte; Karl Amadeus Hartmann, der in der klassischen Moderne der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als der Repräsentant des musikalischen Expressionismus gilt; dazu ein Dirigent, der sich in äußerster Hingabe gerade dieser Art von Musik widmet: Ein Glücksfall für Wasserburgs Musikliebhaber, Zeuge eines Konzerts zu sein, das solche Dreiheit vereinte.

Die glücklichen Umstände: Der Dirigent Andreas Herm Baumgartner ist gebürtiger Wasserburger – und das mag mit ein Zugpferd für ein Wasserburger Rathauskonzert gewesen sein, in dem das Programm über den gewohnten Rahmen hinausging. Dazu kam die Absage eines anderen Ensembles, so dass man das Kammerorchester der Bayerischen Philharmonie, ein Ensemble vornehmlich junger Leute, gewinnen konnte. Und schließlich hatte sich Klaus Jörg Schönmetzler bereit erklärt, ins Programm und insbesondere in die Musik Karl Amadeus Hartmanns einzuführen.

Wenden wir uns Schubert zu: Sein d-Moll-Quartett („Der Tod und das Mädchen“) wirkt schon in den ersten Takten so explosiv, dass die Übertragung auf Streichorchester durchaus sinnvoll erschien und die Wucht der ersten Akkorde hervorhob. Diese Potenzierung des Ausdrucks sollte sich in allen Folgesätzen bestätigen. Doch der sich in himmlischen Höhen ergehende Part der ersten Geige ist von einem Streicherkollegium nur schwer in vollster Homogenität vollziehbar – weswegen der Dirigent gut daran tat, manche zirpenden Passagen der Konzertmeisterin allein anzuvertrauen. Die Verletzlichkeit, neben orchestraler Wucht doch immer ein unverzichtbares Kennzeichen Schubertscher Musik, sie klang somit episodenhaft auch in der Orchesterfassung hindurch.

Noch intensiver als in der Quartettfassung spürbar arbeitete Baumgartner die Tiefgründigkeit des berühmten Liedthemas heraus, spürte in seinem Dirigat, seiner Gestik, jeder erdenklichen Nuance nach, und im Rondo wuchs das Ensemble über sich hinaus, als es diesen rasanten Schlusssatz in beispielloser Exaktheit meisterte.

Die Pause half nun 100 Jahre Musikgeschichte zu überbrücken, die Spannung war dem Publikum anzumerken. Das Ausdrucksspiel von vorher kulminierte bei Karl Amadeus Hartmanns 4. Symphonie – begonnen 1938, uraufgeführt 1948. Klaus Jörg Schönmetzler hatte dem Zuhörer Einzelheiten zum Aufbau des Werkes vermittelt, und der Hinweis auf so manches 12-Tonmotiv, oder auf jiddische Themen, half dem Verständnis. Doch was schrieb der Komponist hierzu? „(Das Werk) braucht nicht verstanden werden in seinem Aufbau oder seiner Technik, sondern es soll verstanden werden in seinem Sinngehalt“. Es ist wohl die Vita in schlimmer Zeit der Unterdrückung, welche diesen Sinngehalt erschließt – worauf der Redner ausführlich zu sprechen kam.

Und so hörte man zu: Das Unisono des Beginns ist allein schon von kaum zu überbietender Intensität und nimmt den Hörer sofort gefangen. Wie ist da Steigerung noch möglich? Ja, die sich überlagernden Stimmen potenzieren die Expressivität, die Akkordballungen reiben sich im Ohr.

Der zweite Satz, eine Art Scherzo, lässt an Bruckners oder Mahlers grimmigen Humor denken. War dies alles nun wirklich „atonal“ zu nennen? Ungewohnt ja, und den letzten Satz hätte man gerne ein zweites Mal gehört, denn dessen Schluss gab ein Rätsel auf, das wohl alle, auch die Kenner, als solches akzeptieren dürfen: Die Celli ergehen sich im Solo, bersten fast vor Intensität, mehr ist nicht mehr möglich. Ein Schlusston. Ende. Schweigen, aus dem stürmischer Beifall erwuchs.

Ein Dokument aus schwerer Zeit wurde greifbar, und wenn die junge Generation sich hier daran begeisterte wie seinerzeit in den Nachkriegsjahren, so mag dies die Älteren besonders erfreuen!

Aufführungen der Werke von Karl Amadeus Hartmann

Eine aktuelle Übersicht über die Aufführungen von Werken Karl Amadeus Hartmanns erhalten Sie bei Schott Music.

Anbei sehen Sie zwei Kritiken über zwei Aufführungen (Murnau am 21.10.2010, Wasserburg am 23.10.2010) von Karl Amadeus Hartmanns 4. Symphonie (und Schuberts „Der Tod und das Mädchen“) durch das Kammerorchester der Bayerischen Philharmonie unter der Leitung von Andreas Hérm Baumgartner.

In Murnau fand weiterhin eine Karl-Amadeus-Hartmann-Ausstellung statt (18.- bis 24.10.2010).