KARL AMADEUS HARTMANN

KARL AMADEUS HARTMANN

»Als ich 1935 für längere Zeit nach München zurückkehrte, fand ich Hartmann völlig gewandelt. Aus dem einstigen musikalischen enfant terrible, das sich in Burlesken und Persiflagen austobte, war ein Pathetiker geworden. Der Tod seiner Mutter traf ihn unter den trostlosen Verhältnissen der Hitlerdiktatur mit doppelter Schwere. Was uns Gleichgesinnte lediglich verbitterte, das zwang ihn, seinen Zorn und seine abgrundtiefe Trauer in Tönen mitzuteilen. Er hatte keine Wahl; der Weg eines Bekenntnismusikers war vorgezeichnet« (Max See, Erinnerungen, S.101 f.).

  • Dokumenten Nummer
  • V 31
  • Jahr
  • 1935

ADOLF HARTMANN: BILDNIS DER MUTTER 1933

Kohlezeichnung ca. 70 x 50. Signiert unten rechts: Adolf Hartmann

ADOLF HARTMANN: BILDNIS DER MUTTER 1933

Kohlezeichnung ca. 70 x 50. Signiert unten rechts: Adolf Hartmann

»Da war die Mutter: in sorgenreichen Jahren vor der Zeit weißhaarig geworden, verleugnete sie doch nie ihre pfälzische Frohnatur und hatte stets für eine heitere Plauderei etwas übrig« (Max See, Erinnerungen an Karl Amadeus Hartmann, S. 99).

  • Dokumenten Nummer
  • V 26
  • Jahr
  • 1933

DIE JUNGE FAMILIE

Frühjahr

PFINGSTAUSFLUG

DIE MUTTER GERTRUD HARTMANN, GEB. SCHWAMM (1874-1935)

Meine Mutter war eine musisch veranlagte Frau. Sie spielte gern Theater; Freunde und Bekannte, die zu uns kamen, mußten bei ihren häuslichen Spielen mitwirken. Ihre Gestik war von starker Ausdruckskraft. Sie fand sich im Alltagsleben gut zurecht und hatte eine lebendige Beziehung zur Musik, besonders zu Liedern und Opern. Wagner war ihr Abgott, sie las mit Vorliebe Balzac und Zola. Uns Kindern konnte sie stundenlang Märchen erzählen (Autobiographische Skizze, S. 9).

  • Dokumenten Nummer
  • V 1
  • Jahr
  • 1900

DER VATER FRIEDRICH RICHARD HARTMANN

DER VATER FRIEDRICH RICHARD HARTMANN

Karls Vater (1866-1925), aus Schlesien kommend, lebte als Maler in München und war in späteren Jahren auch als Hauptschullehrer tätig. Im Gegensatz zur lebhaften Mutter war mein Vater ein ruhiger Mensch, der als Maler einer sehr versponnenen Ideenwelt anhing und besessen war von seinem Wandertrieb. Vor allem zog es ihn viele Jahre nach Frankreich und Italien. Wenn man ihn in Ausstellungen begleitete, war er gebannt und urteilte fast nie. Junge Menschen feuerte er immer an, sich umzuschauen und den künstlerischen Aufbruch der Zeit wahrzunehmen. Er war ein Frühaufsteher und morgens kannte ich ihn nicht anders als mit einem Buch in der Hand. War es nicht ein Band Maupassant, Jack London oder Gogol – dies waren seine Lieblingsschriftsteller – so handelte es sich um ein Werk über die Bauernkriege oder die Französische Revolution. Aber all dies fand in seiner Blumenmalerei keinen Niederschlag (Autobiographische Skizze, S. 9)

  • Dokumenten Nummer
  • V 2
  • Jahr
  • 1900

AUF DEM ARM DER MUTTER