H. Scherchen: 1. Arbeitstagung in Straßburg „15 Jahre neue Musik“ Juli bis August 33
(lt. KAH „eigentliches Fest“ vom 8. bis 16. August)
Mein lieber, guter Karl!
Wie soll die Sache jetzt gehen? Nach Deinem Telegramm zu schließen, willst Du erst nächste Woche [Montag, 10. Juli] nach Straßburg fahren, daß wir uns noch in München treffen können. Das wäre ja herrlich! Aber meinetwegen sollst du auch nichts versäumen. Am Montag hätte ich gut nach Bamberg kommen können, doch am Mittwoch würde es schwerer gehen, weil da Mama schon da ist. Hoffentlich kommt morgen ein Brief von Dir, wie du es dir denkst, ich habe jetzt gar keine Ahnung. Hoffentlich hat Adolf alles für Dich erledigt. Vor nächsten Montag kannst Du jetzt doch nicht fahren, denn in 3 Tagen kannst Du nicht alles erledigen, wenn Du erst Mittwoch zurückfährst. Also haben wir uns noch auf jeden Fall den ganzen Sonntag. Das ist wenig, aber es geht halt schwer anders. O Karl, ich werde ganz traurig, wenn ich denke so lange von Dir fern sein zu müssen, doch Du wirst schöne u. interessante Stunden verleben u. dann bin ich auch zufrieden. Bitte laß möglichst bald etwas hören, wie alles gehen soll. Ich richte mich nach Dir so gut als möglich. Gute Nacht es küßt Dich innigst Deine Elisabeth.