Berghotel Schmittenhöhe Zell am See
Mein lieber, lieber Karl!
Wie furchtbar langsam vergeht die Zeit! Ich freue mich schon wieder so auf unser Wiedersehen. Es ist halt nirgends schön für mich, wo Du nicht dabei bist. Sonst kann ich mich ja über nichts beklagen. Die Gegend ist hier herrlich. Man hat nicht das bedrückende Gefühl der Berge, weil man gleich hoch zu sein scheint. Die Sonne brennt sehr stark, doch habe ich immer nur das eine Verlangen, bei Dir zu sein. Wie geht es Dir? Gestritten haben wir noch nicht, es waren auch noch keine Sticheleien, also brauchst Du Dir in dieser Hinsicht bis jetzt keine Sorge zu machen. Mein lieber, lieber Karl, ich denke die ganze Zeit an Dich, bei jeder schönen Aussicht wünsche ich, Du könntest es auch sehen usw. Du weißt das ja alles selbst.
Nun lebe recht wohl, laß es Dir gut gehen und sei innigst geküßt von Deiner treuen Elisabeth.
Zell am See (Briefkarte): KAH in München
- Jahr
- Um den 15.03.1933
- Archivalienkategorie
- Briefe