01.01.31

München (Brief); an E.R. nach ihrem Englandaufenthalt: privat

Anrede mit „Sie“
„Dank, tausend Dank für Ihren lieben Brief.“

01.01.32

(Brief) E.R. in Arnshausen: privat

„O Gott!!“
KAH auf der Rückfahrt von Arnshausen.
Grüße an die Tante und den „Herrn Pfarrer“ (meinen väterlichen Freund)
→Bamberg, um Briefpapier zu besorgen.

01.01.32

(Brief) E.R. in Arnshausen: privat

„Ich sitze eben in der Bahn nach Junkersdorf“.
Grüße an die Tante und den „Herrn Pfarrer“ („unsern väterlichen Freund“)

1932!!!

Anfang Juli 1934c(Brief): privat

→Fahrt nach Bad Kissingen am Donnerstag, den 7. Juli
H. Scherchen, 2. Arbeitstagung in Paris: 1. Juni bis 1. August 1934

01.01.32

München (Brief) E.R. wo?: privat

„Oh Dank für Deinen lieben Brief.“
Versand von 700 Programmen. Beendigung von „Concerto für 2 Violinen Fagott und Schlagzeug“ am morgigen Tag; dann Reinschrift. Plan für eine „kleine Konzertmusik“ für Kammerorchester (Konzert für Streichquartett).

20. ?? 1932

München (Brief) E.R. in Arnshausen: privat

„Ich danke Dir für Deinen Brief.“

Anfang Juli 1932

München (Brief) E.R. in Arnshausen: privat

„Wie freute ich mich von dir heute einen lieben Brief bekommen zu haben.“
„Meiner Mutter geht es besser.“
Zum Datum:→Fahrt nach Bad Kissingen am Donnerstag, den 7. Juli

Anfang Juli 1932

München (Brief) E.R. in Arnshausen: privat

„Hoffentlich bist Du gesund und froh in Arnshausen angekommen.“
Zum Datum: Freund bleibt bis Sonntag, 3. Juli.
KAH plant, zwei Tage nach Kissingen zu kommen, um E.R. dort heimlich zu treffen (falls es der Tante in Arnshausen unangenehm sein sollte).
Umarbeitung der „Witwe“ von Ephesus begonnen, textliche Änderungen, musikalisch aggressiver.

11.07.32

Maroldsweisach, Montag (Brief) E.R. in Arnshausen: privat

Brief fehlt (eventuell einer der Briefe von Anfang Juli)

21.09.32

München (Brief) E.R. in Garmisch Partenkirchen: privat

„Meine liebe Elisabeth, Du schreibst ob ich komme.“
„Deine Mutter will unbedingt zur Schraube.“ Sie ist gegen die Verbindung.

07.10.32

München, Montag (2. Brief) E.R. in Arnshausen: privat

„Vielen Dank für Deine Postkarte.“
Heute (Montag) gearbeitet, auch Dienstag und Mittwoch. Skizziert sein neues Orchesterwerk. Freut sich auf ein Wiedersehen am Sonntag. „Morgen werde ich Dir wieder einen Gruß senden. Ich bin froh, daß wenigstens dies möglich ist in den schmerzlichen 8 Tagen“ (des Nichtsehenkönnens).

16.10.32

München, Sonntag (1. Brief) E.R. in Arnshausen: privat

„Heute abend muß ich dir noch liebe Grüße und Küsse senden.“
Intensives Arbeiten. Briefe an [Jean] Vigue und [Felicie Hüni-Mihacsek] Hüni Myhacek und [Hermann] Scherchen (in Wien). Hofft auf das Konzert im November. Sollte Scherchen nicht dirigieren, dann würde KAH die Leitung übernehmen. Beginnt mit einem Orchesterwerk für Scherchen.

18.10.32

München, Dienstag (3. Brief) E.R. in Arnshausen: privat

„Der zweite Tag vergeht langsam – .“
KAH geht in den Rundfunk, um Weiler zu hören. Hat ihn ein halbes Jahr nicht mehr gehört.

19.10.32

München, Mittwoch (4. Brief) E.R. in Arnshausen: privat

„Nimm meinen Dank für Deine liebe Karte.“
Gestern Weiler gehört, der schlecht gespielt hat.

20.10.32

München, Donnerstag (Karte) E.R. in Arnshausen: privat

Nach dem 20.10.1932 (?)

München (Brief). E.R. in München:

„Dich in München zu wissen macht mich glücklich und froh.“
KAH freut sich auf Sonntag.
Gestern „wieder“ Besuch im Rundfunk. KAH wird durch Dr. Steffl dem Dirigenten Prof. [Karel Boleslav Jìrák] Jirak aus Prag vorgestellt. „[…] es gibt nur einen Münchner jungen Komponisten und das ist Hartmann.“ Komponistenaustausch zwischen Prag und München geplant, vor allem junge Komponisten. U.a. ein Abend „Junge tschechische Komponistenschüler“. Eine Hälfte des Abends mit „Vierteltonmusik“ ohne Klavier.

11.01.33

München, Mittwoch (Brief) E.R. in München: privat

„Ich muß Dir noch schreiben, ich kann nicht eher ruhen […]“

Um den 26.06.1933

Bad Kissingen oder Arnshausen (Briefkarte) KAH in Junkersdorf: privat

„Soeben Deine Karte u. Brief erhalten. Es wird Mutter doch besser gehen!!!“
E.R. rät KAH, seine Mutter nach München zu bringen.
→ „Wir fahren entweder Montag abends oder Dienstag Mittag nach München zurück.“

Um den 27.06.1933

(P) Junkersdorf (Karte) E.R. in Arnshausen: privat

„Mutter geht es besser. Sie kann ruhig bleiben.“

30.06.33

Pfarrweisach, Freitag (Brief) E.R. in Arnshausen: privat

„Hier schicke ich Dir die Karte die ich eben bekam – 1 Stunde später, als ich den letzten Brief abschickte.“
Ankündigung eines Briefes für den Samstag.
Bittet um Zusendung einer Karte von [Hermann] Scherchen.
→Am Montag Fahrt nach München.
H. Scherchen: 1. Arbeitstagung in Straßburg „15 Jahre neue Musik“: Juli bis August 1933

30.06.33

Arnshausen (Briefkarte) KAH in München: privat

„Vielen herzlichen Dank für Deine lieben Grüße.“
→ „Wir kommen am Samstag 8h in München an.“

31.07.33

Straßburg (Fischerstaden 8 bei Hummel), Sonntag (Brief) E.R. in München:

„Hab keine Angst um mich.“
„Konzert kommt nach meinem Wunsch zur Aufführung.“ [Hermann] Scherchen übernimmt die Kosten für den Trompeter [Georg] Donderer. KAH plant [Alois Hába] Haba, der „morgen“ aus Prag kommt, wegen Aufführungen anzusprechen.
→beabsichtigt in 16 Tagen wieder bei E.R. zu sein.

Um den 2.08.1933

Straßburg (Brief) E.R. in München:

„Bist du mir wirklich böse.“
Aufführung des Stückes (Trompetenkonzert) war durch die Abreise dreier Herren gefährdet. Der fristlos gekündigte Klarinettist [Willy] Tautenhahn solle sogleich zu [Hermann] Scherchen. Geplante Aufführung des Konzerts in Brüssel. Aufführungsgespräche mit [Alois] Haba für Prag und mit Prof. [Walter] Frey für Basel oder Zürich. Tautenhahn wird für Freitag oder Samstag erwartet. Er hat Scherchen ein „blödes Telegramm“ geschickt. Die Sache mit [Georg] Donderer ist „saudumm“. Scherchen besteht auf der Aufführung des Konzerts. Zusammenstellung einer Kurzbiographie, die vor der Konzertübertragung im Rundfunk verlesen werden soll. Am morgigen Tag Gang auf das Konsulat: Paßverlängerung für zehn Tage.
→beabsichtigt in 14 Tagen wieder bei E.R. zu sein.

02.08.33

Straßburg, Mittwoch (Karte) E.R. in München:

„Liebe Grüße sende ich Dir.“
Frage nach [Georg] Donderers Ankunft und ob dieser die Noten erhalten hat. „In meinem Konzert [für Trompete und Bläserorchester] blasen 3 Musiker aus Brüssel – besonders einer (Tuba) ist ganz fabelhaft. Fast besser als der Münchner Tubaist.“ KAH hält nun Einzelproben ab. „Mein Stück fällt aus dem Rahmen bei dem Deutschen Konzert. Ich glaube den besten Erfolg werde ich haben.“

05.08.33

Straßburg, Samstag (Karte) E.R. in München:

„Vielen Dank für Deinen Brief.“
Frage nach dem Ausbleiben von [Georg] Donderer (mit dem Notenmaterial). Wo bleiben die Stimmen. Bis Sonntagmittag muß KAH die Solo-Stimme nochmals ausschreiben. Ersatz für Donderer ist ein französischer Trompeter aus Paris.

Um den 7.08.1933

Straßburg (Brief; die Angabe „1934“ stimmt nicht!):

„Vielen Dank für Deine Zeilen.“
Der französische Musiker ist ausgezeichnet, besser als [Georg] Donderer und möchte das Konzert am Brüsseler Sender aufführen. KAH nutzt jede Minute, um mit den Musikern zu arbeiten. Hinweis auf Radioübertragung am Samstag (1045). Bittet um Geld bis Donnerstag, weil er u.a. den Franzosen zweimal eingeladen hat. Aufführungen in Prag und Budapest in Aussicht. Aufenthalt in Straßburg über einen Monat, daher Paßverlängerung nötig.

11.08.33

Straßburg, Freitag (Karte) E.R. in Freising:

„Dein letzter Brief hat mich sehr gefreut.“
Am gestrigen Tag Gespräch mit [Béla Bartók] Bartok (Begründer der neuen ungarischen Musik) und [Alois] Haba (Begründer der neuen tschechischen Musik). Offizieller Empfang für die Komponisten und [Hermann] Scherchen. Gute Probenarbeit für das Konzert. Auch Scherchen lobt Hartmanns Probenarbeit. Vortrag über sein Schaffen vor Kollegen. Hinweis auf Radioübertragung am Samstag (1045) mit Ausschnitten aus dem Vortrag vor der UA.

12.08.33

Straßburg, Samstag (Karte) E.R. in München:

„Große Spannung war.“
Großer Erfolg für Vortrag und Bläserkonzert (Ltg. Hermann Scherchen?; andere Quelle: Ernst Klug) am Vormittag. „Ich mußte 8 mal aufs Podium.“ Aufführungen für Paris und Brüssel geplant.

18.11.33

Straßburg (bei Ernest Bour, Foyer Universitaire, 1, Quai Dietrich), Samstag (Karte) E.R. in München: privat

„Herzliche Grüße sendet Dir Dein Karl“

20.11.33

Straßburg (Fischerstaden 8 bei Hummel), Montag (Karte) E.R. in München:

„Meine letzte Karte wirst Du erhalten haben.“
Probenbesuche von „Otello“, Ltg. [Ernest] Ansermet. Dienstag Aufführung. „Geschäftliche“ Unterredungen am Mittwoch. [Hermann] Scherchen besteht auf KAHs Abreise erst am Donnerstag (stellt Gespräch in Aussicht).

21.11.33

Straßburg, Mittwoch (Karte) E.R. in München:

„Gestern war die ,Othello-Premiere‘.
Schöne „Otello“-Vorstellung. Gespräch mit [Wladimir] Vogel. Termin mit [Hermann] Scherchen. Für Budapest sind zwei Aufführungen des Trompetenkonzerts geplant. Über die Straßburger Aufführung sind einige Kritiken erschienen.
→Abreise nach St. Gallen am Donnerstag oder Freitag. Auf der Karte ist Adresse in St. Gallen bei [Ernst] Klug angegeben.

1934/1935

Angabe E.H. 1934; oder 1935??? (Brief)

„Ich danke Dir für Deinen Brief, ich habe mich riesig gefreut.“
Aufenthalt in Basel und Zürich. [Hermann] Scherchen gibt am Mittwoch ein Konzert in Winterthur. KAH soll unbedingt noch eine Woche bleiben.
Fragt nach dem Wohlergehen der Mutter.
→Am Dienstag nach Winterthur.
→Am Donnerstag nach München.

23.01.34

München, Dienstag (Brief) E.R. in Arnshausen: privat

„Vielen Dank für Deinen Brief.“
Viel Arbeit. Hofft, daß die Partitur (Miserae?) diese Woche fertig wird. Hofft auf Treffen am Samstag Nachmittag.

24.01.34

München, Mittwoch (Brief) E.R. in Arnshausen: privat

„Ich habe Angst um Dich!“

25.01.34

München, Donnerstag (Brief) E.R. in Arnshausen: privat

„Ich will Dir tausend Küsse senden.“
Hofft mit seiner Arbeit bis zum Samstag fertig zu sein.

01.03.34

München, Donnerstag (Karte) E.R. in Cortina d’Ampezzo:

„Hoffentlich seid Ihr gut angekommen.“
Arbeitet an einer „Ouvertüre für Orchester“. Probleme mit dem Themenmaterial. Fertigstellung bis Anfang April. [Hermann] Scherchen beginnt mit seiner nächsten Arbeitstagung im Mai. KAH soll am 15. Juli in Paris sein, was er zum jetzigen Zeitpunkt ablehnt. (2. Arbeitstagung in Paris: 1. Juni bis 1. August 1934)

02.03.34

München, Freitag (Karte) E.R. in Cortina d’Ampezzo

„Wie geht es Dir?“
Krankheit. „Ich werde am Sonntag aufstehn.“
KAH berichtet von einem Brief [Willy] Tautenhahns, der ein Konzert bestellt, um es in Bern in einem Symphoniekonzert aufzuführen. KAH hat keine Zeit. Immer noch Schwierigkeiten mit dem Themenmaterial zu der geplanten „Ouvertüre“. Noch kein fester Titel.
„Bin neugierig ob Prag etwas wird.“

03.03.34

München, Samstag (Karte) E.R. in Cortina d’Ampezzo

„Heute wieder ohne Post!?“
Fast gesund, arbeitet. Studium orientalischer Musik „mit ¼ _ ¾ tönen.“ Entdeckt Verwandtschaft mit altkatholischer Musik.

2. bis 7. April 1934

H. Scherchen, 12. Musikfest der IGNM in Florenz: 2. bis 7. April 1934

* Mai 1934

Junkersdorf (Brief) E.R. in Arnshausen: privat

„Hab’ bitte keine Angst um mich.“
Krankheit (Darmgrippe) einigermaßen überstanden, bleibt „heute noch liegen“.
→Abreise krankheitsbedingt erst am Donnerstag (anstatt am Montag) nach München. Dann: „Ich bleibe wahrscheinlich bis Freitag in München.“ E.R. möge am Samstag (von Arnshausen) abreisen, so daß man sich am Sonntag treffen könne. „Ich wäre nie nach Straßburg weggefahren ohne Dich zu sprechen“. Ist neugierig in Bezug auf eine Regelung mit seiner „Antigone“ und ob er K – B. Mitglied wird. Studium von Bachs „Wohltemperierten Klavier“ im Bett. („Das nimmt Scherchen durch.“) Frage, ob sie alle Briefe bekommen habe, jeden Tag, Freitag zwei.

* Mai 1934

Junkersdorf (Brief) E.R. in Arnshausen: privat

„Heute bin ich wieder auf.“
Krankheit (Darmgrippe) einigermaßen überstanden.
→Abreise am Donnerstag. „Wie geht es in Arnshausen?“

27.05.34

Pfarrweisach, Sonntag (Karte) E.R. in Arnshausen

„Morgen werde ich mit meinem Kindspiel fertig – Du kannst Dir denken, daß ich froh bin.“
Morgen Abschluß mit dem „Kindspiel“ [R.H.: für Cillio]. Als nächstes Arbeit an dem „Konzert“.

10.08.34

München, Freitag (Karte) E.R. in Arnshausen:

„Große Freude habe ich immer von Dir Post zubekommen.“
„Mein Streichquartett wird im Musikkollegium – Winterthur aufgeführt.“
Beabsichtigt, das „Concert de Bruxelles“ an Ernst [Klug] in St. Gallen zu schicken, „damit [Hermann] Scherchen es bekommt“.

10.08.34

München, Freitag (Brief) E.R. in Arnshausen

„Schluß damit!“
KAH verwirft den Plan, einen Büchner-Text zu bearbeiten.

13.08.34

München, Montag (Brief; Doppelbrief?) E.R. in Halle/Saale

„Das Manuskript der 1 Arie habe ich vernichtet.“
Wartet auf den Cocteau. Reinschrift von „Miserae“. Möchte die Arbeit in 14 Tagen abgeschlossen haben.
„Hoffentlich seid Ihr gut angekommen!“
Vernichtung eines Teils von „Miserae“, war bis jetzt sein größtes Sorgenkind. „Nun schreibe ich gleich alles in Reinschrift.“ Wartet auf die Gedichte (Gryphius?). „Unternimm keine großen Touren.“ Treffen offensichtlich für Montag ausgemacht.

Undatiert, wahrscheinlich 1934

München (Karte): E.R. in München

„Ich fahre am Dienstag ab, wenn ich abfahre und ankomme weiß ich noch nicht − ich werde viel erzählen.“
„Am Mittwoch werde ich mich mit Herrn Staatskapellmeister Tutein in Verbindung bringen. Aus Brüssel habe ich gute Nachricht. Nun habe ich mich mit Bern (Schweiz) in Verbindung gesetzt. Scherchen arbeitet in Paris mit Marya Freund. Nun muß ich mal sehen, dass ich zu Scherchen nach Paris komme. […] sollte mein Concert in München nicht klappen − so beginne ich gleich was neues.“ Hinweis von KAH, daß es seiner Mutter besser ginge. Er hatte sie offensichtlich besucht; „Adolf & Dölze bleiben dort“.

1935

keine Korrespondenz vorhanden.

H. Scherchen, 3. Arbeitstagung in Brüssel: 16. Mai bis 31. Juli 1935. Gründung des „Ars Viva“ Verlages für alte und neue Musik in Brüssel. – Dirigiert Werke von Hartmann und Burkhard auf dem 13. Musikfest der IGNM in Prag (1. und 2. Sept.)

1936

H. Scherchen, 14. Musikfest der IGNM in Barcelona: April

H. Scherchen, 4. Arbeitstagung in Genf: 20. Juli bis 29. August; Wohnsitz in Neuchâtel.

07.10.36

Winterthur (bei Gottlieb Klemm, Pfarrgasse 2), Mittwoch (Karte)

„Eben war ich bei Scherchen.“
Besuch bei [Hermann] Scherchen. „Er ist begeistert von dem Text des „Symphonischen Fragments.“ Weiterer Besuch am nächsten Tag vorgesehen.

08.10.36

Winterthur, Donnerstag (Karte)

„Gestern habe ich in meinem Geldbeutel 10 M gefunden statt 8 M.“
[Hermann] Scherchen rät KAH, das „Symphonische Fragment“ nach Baden-Baden zu schicken.
KAH bittet um Zusendung der Stagma-Nachrichten.
Ankunft in München am 29. oder 30. Oktober.

10.10.36

Winterthur, Samstag (Karte)

„Am Donnerstag bin ich mit Scherchen und Frau nach Zürich gefahren.“
Am Donnerstag Fahrt mit [Hermann] Scherchen (und dessen Frau) nach Zürich.
Am Freitag „Symphonisches Fragment“ „durchgearbeitet“ (mit Scherchen). „Miserae“ ist für London fest vorgesehen. Für Baden-Baden ist nun das Streichquartett vorgesehen (Zustimmung von Scherchen).

12.10.36

Schweiz, Montag (Brief)

„Endlich komme ich dazu Dir genauer zu schreiben.“
Den ganzen Freitag bei [Hermann] Scherchen in Talwill [Thalwill]. Scherchen begeistert von dem „Symphonischen Fragment“; „Stil äußerst stark und persönlich und (was mir wichtig ist) von mir allein – und nichts gestohlen von anderen! Etc.; äußerst lehrreiche arbeitsmethodische Kompositionsunterweisung. Diskussion über ein neues Orchesterwerk für Kammerorchester von [Fritz] Büchtger, das dieser mit einem Brief an Scherchen geschickt hatte. Beide, KAH und Scherchen halten Büchtger für völlig untalentiert. In seinem Antwortbrief bittet Scherchen Büchtger um Ehrlichkeit in dem was er (B.) tut und was er denkt.
Partitur (Streichquartett) nach Baden-Baden. KAH möchte noch einen Brief schreiben, den E.H. weiterleiten soll.

14./15.10.1936

Winterthur, Mittwoch/Donnerstag (Karte)

„Hast du, meine liebe Elisabeth, meine Post immer erhalten, auch den letzten Brief.“
Am Donnerstag oder Freitag Besuch bei [Werner] Reinhart in Zürich. Des weiteren Verhandlungen mit [Hermann] Scherchen und mit [Hans Curjel] Curjell, Direktor des Züricher Corso-Theaters wegen „Simpl“. „Heute Donnerstag habe ich wieder einen schweren Tag mit Scherchen.“

17.10.36

Winterthur, Samstag (Karte)

„Ich werde Dir bald einen großen Brief senden –“
Gestern Ankunft von [Ernst] Křenek. Am selben Abend Fahrt nach Zürich zu einem Konzert in Stellvertretung für [Hermann] Scherchen

19.10.36

Winterthur, Montag (Brief)

„Endlich komme ich dazu, Dir etwas genauer zu schreiben.“
Am Samstag Besuch von [Ernst] Křenek, [Willi] Reich und [Hermann] Dubs (Zürich). Aufführung von Kreneks „Karl V.“ „Klanglich sehr schön – ohne festes Melos“. Mitwirkung KAHs an den Glocken. Gespräch mit Křenek wegen Chorwettbewerb; Křenek zurückhaltend. Neidisch auf KAH wegen Kontakt mit [Hermann] Scherchen?
Scherchen und dessen Frau „äußerst reizend“. „Gustl Scherchen werde ich von München aus schreiben.“
Dank an [Walter] Frey (und Frau) für die Aufführung des Quartetts.
Briefe nach Baden-Baden und Paris.
Brief an [Slavko] Osterc, der das „Symphonische Fragment“ durchsetzen soll (in Paris?, 1937 IGNM-Fest). In dem Brief entsprechender Zusatz von Sch. Briefe auch an Gerhard (Barcelona) und [Edward] Clark (London; Mitglied des IGNM-Komitee). Aufführungsmodalitäten „Simpl“ in Zürich, Corso-Theater sehr schlecht.
Dr. Kreitner (?) berichtete Scherchen von der Schönheit des „Simpl“, jedoch schwierig für die Theater. Gespräch mit Křenek wegen des Chorwerks. Nach der Einsendung Briefe an Reich und Redlich.
Bittet nochmals um die Stagma-Nachrichten und darum, [Fidelio (?)] Finkes Concertinos Weiler zu geben.
Genauer Reiseplan für E.H.

24.10.36

Winterthur, Samstag (Karte)

„Wie freue ich mich auf den Dienstag.“
Besuch von E.H. am Dienstag (28. Okt.). Am 29. Okt. GP. Am 30. Okt. Fahrt nach Zürich zu einem Konzert des Pro-Arte-Quartetts; mögliche Interpreten für KAHs Streichquartett.
„Miserae“ ist für London (Rundfunk) und Brüssel bestimmt.
→Am Freitag Fahrt nach München (31. Okt.).

01.01.37

Lindau-Bodensee, Hotel Bad Schachen (Brief): privat

„Zum Guten morgen (es ist 6h morgens) wünsche ich Dir alles erdenklich Liebe vor allem Gesundheit.“
Fahrt zum Neracler ???. Bleibt bis Dienstag – Mittwoch. Will [Willy] Tautenhahn schreiben. Brief von [Hermann] Scherchen.

* Mai 1937

München (Brief) E.H. in Alassio (?)

„Meine letzte Post wirst Du erhalten haben.“
Berichtet über die Entscheidung der Emil Hertzka Stiftung [offizielles Anschreiben am 21. Mai 1937, Ana 407]. Jurymitglieder: [Ferdinand] Großmann, [Franz] Moißl, Franz Schmidt, Erwin Stein, Anton von Webern. [Preisverleihung findet immer an Hertzkas Todestag, 9. Mai, statt.]
1. Preis für [Hans Erich] Apostel, Österreich; 2. Preis für [Ludwig Zenk] Lentz; 3. Preis (Ehrenpreis) für KAH für seine Kantate „In memoriam Alban Berg“.
Berichtet über einen Besuch von [Werner] Egks „Zaubergeige“. Schlechte Aufführung; KAH charakterisiert Egk als „sehr äußerlich“.

01.05.37

München (Brief) E.H. in Alassio: privat

„Heute vormittag war ich bei der Devisenstelle (Prannerstr.); mir wurden 100 M bewilligt.“
E.H. bis zum 26. Mai, Mittwoch, Fronleichnam, in Alassio. KAH wartet auf Post.

07.05.37

München (Brief) E.H. in Alassio: privat

„Ich danke Dir herzlichst für Deinen Brief; und ich freue mich sehr, daß es Dir so gut gefällt.“
E.H. soll bis Ende Mai in Alassio bleiben.
Frage, ob E.H. den Brief von [Dante] Fiorillo erhalten hat. Brief an [Karel Anĉerl] Ancerl als Anlage. KAH erhielt aus Brüssel eine Prospektkarte von [Hermann] Scherchens V. Tagung [5. Arbeitstagung in Budapest,1. Juni bis 31. Juli 1935]; „[…] nun hat er alle modernen Werke gestrichen – nur Beethoven – Mozart und Haydn. Die erste Tagung in Straßburg nur moderne – dann Paris: halb – halb –; dann Brüssel, wenig aber ein paar – dann Genf: 3 – 4 und jetzt Budapest nichts mehr – das ist eine Stagnation, die mein Freund Sepp schon lange prophezeite! Ancerl schreibt: „denn es ist jetzt von Tag zu Tag schwieriger neue Musik aufzuführen“.
Berichtet von Bruder Fritz, der sich in Bamberg stellen mußte.
„sei außer Sorge wegen Klavierspiel und Radio laufen lassen – zwischen 1h und 3h ist Pause.“

08.05.37

Ancer Karel, Fiorillo Dante, Mozart,

„Du hast die Wette verloren, mit unserem (also Adolf und meinen) Besuch von Arnolds Klavierabend.“
Besuch von Probst. „Er hat die Einreiseerlaubnis bekommen.“ Adolf glücklich darüber, daß E.H. alle Orte, wo er gemalt hat, aufsucht. KAH erwartet E.H. erst Ende des Monats.

08.05.37

München, Samstag (Brief) E.H. in Alassio: privat

„Mein Lieb, den heutigen Brief widme ich nur einer Sache.“
Besuch von Probst. „Er hat die Einreiseerlaubnis bekommen.“ Adolf glücklich darüber, daß E.H. alle Orte, wo er gemalt hat, aufsucht. KAH erwartet E.H. erst Ende des Monats.
E.H. soll sich in jedem Falle bis Ende des Monats, bis zum 29. Mai (Samstag) in Alassio erholen. „[…] (es sollten unbedingt 6 Wochen sein)“.

11.05.37

München, Dienstag (Brief) E.H. in Alassio: privat

„Wie geht es Dir.“ „Meine Arbeit geht so langsam vorwärts.
Spaziergang mit Adolf und [Josef] Scharl.
Partitur „Anno 48 – Friede“ noch nicht zurückbekommen. (UA 22. Okt. 1968 in Köln)

13.05.37

München, Donnerstag (Brief) E.H. in Alassio: privat

[Datierung eigentlich 12. Mai, Mittwoch]
„Du wirst Dich wundern über meine letzte Karte, über das Verhältnis zwischen Neddy und mir.“ Arbeit geht langsam, „doch sehr sicher“ voran.
(Frau Hecht kommt zum Putzen). „Nun also fahren wir morgen Donnerstag weg.“ E.H. will am 26. Mai nach München kommen.

13.05.37

München, Donnerstag (Karte; 3-4) E.H. in Alassio: privat

„Meine liebe Elisabeth, heute kam von [Hans Ferdinand] Redlich (Wien) eine Karte.“
Post aus Wien von [Hans Ferdinand] Redlich. Mitteilung, daß KAH „eine lobende Anerkennung für seine Komposition erhalten hat“. Absicht, daß die U.E. die Kantate (Friede – Anno ’48) in ihr Verlagsprogramm aufnimmt. Über [Werner] Egk Opernkarten besorgt.
„Morgen früh fahren wir zum Bodensee, das Wetter ist ja miserabel.“
Benachrichtigung vom Sender Beromünster, daß „Preis von 15 Franken auf 10 Franken“ gedrückt werden soll.

16.05.37

St. Gallen, Sonntag (Karte; 3) E.H. in Alassio: privat

„Gestern war ich im Film.“
„Heute gehen wir mit Sepp und seiner Friedi spazieren.“

20.05.37

Schweiz (Brief) E.H. in Alassio: privat

„Warum schreibst Du mir nicht!“
Will nicht nach Paris fahren. „Das Fest [13. IGNM-Fest, 20. bis 27. Juni 1937] beginnt schon in 3 Wochen.“

20.05.37

Poststempel St. Gallen, Donnerstag (Karte, geschrieben am Mittwoch) E.H. in Alassio: privat

„Heute bekam ich wieder keine Post.“
„Heute um 3h fahre ich heim. Hoffentlich finde ich dort Post vor.“

21.05.37

München, Freitag (Brief) E.H. in Alassio: privat

„Heute Freitag morgen mein letzter Brief!“
„Es klingt grotesk – aber als ich heute Donnerstag um ½ 10h mit dem Zug ankam ging ich gleich nach hause – und fand 2 Briefe! 2 Karten!“

1. Juni bis 32. Juli 1937

H. Scherchen, 5. Arbeitstagung in Budapest: 1. Juni bis 32. Juli 1937

Gründung des „Musica Viva“-Orchesters in Wien

09.11.37

Winterthur, Dienstag (Karte)

„Ich bin gut angekommen.“
[Hermann] Scherchen ist schwer zu erreichen. Noch kein Gespräch. Treffen mit Scherchen und seiner Frau am Nachmittag. „Er spricht immer von Wien, von den großen Erfolgen!!“
„Klemms sind reizend“

10.11.37

Winterthur, Mittwoch (Karte):

„Mit [Hermann] Scherchen bin ich so ziemlich fertig mit meinen Verhandlungen.“
Verhandlungen über „Oper – Miserae – Roszavölgyi [Rozsavölgyi; der von H. Scherchen 1935 gegründete Verlag „Ars Viva“ war von dem Budapester Verlag R. übernommen. KAH plante wohl eine Herausgabe der beiden Werke] – und mein neues Stück“. Empfehlungsbriefe von Scherchen bzgl. KAH für [Paul] Sacher und [Walter] Sterk in Basel.
→Am Freitag Fahrt nach Zürich (bis Montag), dann Bern.
→Plant Rückkehr nach München zwischen dem 25. und 27. November.

11.11.37

Winterthur, Donnerstag (Karte):

Schickt E.H. den 5. Band von „Verzauberte Seelen“.
→Am Freitag Fahrt nach Zürich (Opernbesuche: „Meistersinger“ und „Don Carlos“). Dort auch Besuch bei Walter Frey. Am Montag nach Bern.

12.11.37

Zürich, Freitag (Karte)

„Mein Lieb, ich bin in Zürich“
Ankunft in Zürich. Treffen mit [Ernest] Ansermet am Samstag (dirigiert am Dienstag). KAH bittet Adolf um einen Bürstenabzug von Straubs Konzertprogramm. „Im März wird Scherchen wieder Papa!! Zum drittenmal.“
Post bis Dienstag zu Straub in Zürich; ab Mittwoch zu Tautenhan nach Bern.
→Am Mittwoch Fahrt nach Montreux und Genf, danach Bern.

13.11.37

Zürich, Samstag vormittag (Karte)

„Heute erhielt ich Deinen Brief.“
Einvernehmen mit [Hermann] Scherchen. Am Abend Treffen mit [Fritz] Stiedry (dirigiert Schönberg) bei Walter Frey. Am Sonntag Besuch bei [Ernest] Ansermet

17.11.37

Zürich, Mittwoch (Karte)

„Mein Lieb – gestern das Konzert war schön – das Orchester schlecht.“
Konzertbesuch. Orchester schlecht.
Zusammenkunft mit dem Ehepaar Ansermet, [Werner] Reinhart, [Emanuel] Feuermann und [Nathan] Milstein. [„Andrea und ich“; wer ist Andrea?]
Fahrt mit dem Ehepaar Ansermet nach Lausanne.
„Nächste Adresse: Tautenhahn – Bern“

20.11.37

Bern, Samstag (Karte)

„Heute war ich bei Konservatoriumsdirektor Alphonse Brun“.
Besuch bei Alphonse Brun, Direktor des Konservatoriums, wegen Streichquartett. Aufführung für den nächsten Sommer geplant. Aufführung der „Tanzsuite“ (Bläserquintett) im kommenden Februar (Rundfunk). „Die Kataloge haben große Wirkung. Alles Liebe an Adolf.“
→Am Sonntag Fahrt nach Basel. Im Zweifel, ob er zu [Paul] Sacher gehen soll, da seiner Meinung nach zwecklos.

22.11.37

Basel, Montag (Karte)

„(Heute Montag) Eben rief ich Sacher an“
Anruf [Paul] Sacher. Treffen mit [Walter] Sterk (wegen Chorwerk [In memoriam Alban Berg (?)) und Sacher.
Am Sonntag Besuch der Oper „Carmen“ mit [Dusolina] Giannini als Carmen.
→Fahrt nach Zürich.

22.11.37

Basel, Montag (Karte)

Balan Benno,

23.11.37

Basel, Dienstag (Karte)

„Eben war ich bei Sacher!“
Voller Erfolg. KAH soll ein Streichorchester-Konzert schreiben, ca. 20 Minuten lang. Sacher macht ihm Hoffnung auf viele Aufführungen. KAH berichtete Sacher von dem Gespräch mit [Walter] Sterk, das offensichtlich wegen eines Streits mit Scherchen in Brüssel nicht wunschgemäß verlaufen ist. KAH will Sterk noch mal schreiben.
→Zürich; am Mittwoch nach Winterthur.

24.11.37

Winterthur, Mittwoch (Karte)

B[runo]. Walter dirigiert in Zürich, [Adolf? Fritz?] Busch in Winterthur. Etwaige Verhandlungen mit (Chorleiter) [Walter] Sterk. Lt. [Paul] Sacher ist der Chor ausgezeichnet.
Ankunft in München am 28. November.

13.03.38

Winterthur, Sonntag (Brief; 1. Post)

„Ich kam gut an.“
Meldet gute Ankunft. Wunsch nach seiner Geige, die er hätte mitnehmen sollen. Nachricht von den „Fabers“ erhalten (betr. Adolf), die wissen möchten, „ob er [Adolf] die Sendung bekommen hat“. Ankündigung, wegen Nijnsky [betrifft E.Hs Übersetzung eines Buches über den Tänzer] „nächste Woche“ zu einem Verlag in Zürich zu gehen.
[Hermann] Scherchen noch nicht getroffen. Hat einen „Arschleckerischen“ Artikel über „Englische Musik“ geschrieben. „Er ist und bleibt ein Schwein.“

27.03.38

Genf, Sonntag (Karte)

„Ansermet kommt am 4. abends zurück.“
Benötigt eine Fahrkarte Winterthur – Genf – Winterthur.
KAH erwartet [Ernest] Ansermet am 4. April. Besuch bei Frau Ansermet. KAH solle gleich wiederkommen, weil das Frankfurter Konzert unsicher ist.
Mitteilung von [Hermann] Scherchen in Neuchậtel, daß er in Genf kein Konzert hätte. „Mit Scherchen ist nichts mehr zu machen.“

28.03.38

Genf, Montag (Karte)

Einsicht Original!:
„Jetzt bin ich schon in Genf – niemand traf ich – Ansermet verreist.“
Chartier (Radio Wochenende) [André] de Blonay nicht zuhaus. Will am nächsten Tag nochmals alle anrufen.
→Abreise nach Zürich, nachts nach Genf.
Aufenthalt in Zürich. Hermann Albers [=Scherchen] will von neuer Kunst nichts mehr wissen. „Hermann ist Albers in größter Potenz.“ In Genf niemanden getroffen. [Ernest] Ansermet verreist. Treffen mit Frau Ansermet vereinbart. [André] de Blonay endlich erreicht. Treffen für den morgigen Tag vereinbart. Frau Ansermet getroffen.
Garbo-Film (Waleska) gesehen.

28.03.38

Genf, Montag (Karte)

„Heute war ich bei de Blonay, meine Elisabeth.“
Kühle Atmosphäre; dennoch will ihm KAH sein „Lamento“ zuschicken. Bei Chartier (Radio) kein Erfolg. KAH hofft nun auf [Ernest] Ansermet. Plant noch Besuche bei Walter Frey und [Othmar] Schoeck. Hermann [Scherchen], „der halbgebildete ist so läppisch, daß es einen anwidert. Nur Bach und Haydn sind die großen Komponisten – der ist schlimmer als alle Gegner der Neuen Musik.“
→Fahrt nach Bern (heute). Plant Besuch bei dem Dirigenten Luc Balmer
→Morgen Fahrt nach Winterthur.

01.04.38

Zürich, Freitag (Karte)

„Mir geht es besser.“
Besuch bei [Walter] Frey, der vom „Lamento“ (1. Fassung für Sopran und Klavier) begeistert war. Frey plant, dieses Stück mit seiner Frau in Zürich und Genf aufzuführen.

05.04.38

Genf, Dienstag (Karte)

„Ich war heute mittag bei Ans. zum Mittagessen eingeladen.“
Besuch bei [Ernest] Ansermet. Durchsicht der Partituren; u. a. „L’Œuvre“. „Die Musik ist ihm vollständig – neuartig – direkt fremdartig!“ KAH findet Ansermet besser als H. Albers [=Scherchen]. „Der ist überall (mit Recht verhaßt!)“ Ansermet zieht [Alban] Berg [Arnold] Schönberg vor; auch von [Paul] Hindemith sehr angetan. Ansermet versprach KAH zu schreiben. Das Warten ist zermürbend.
Absage, das Scherchen-Konzert am Mittwoch in Winterthur zu besuchen; dafür, ebenfalls am Mittwoch, Besuch eines Konzerts [Walter] Frey in Zürich; „(die führen mein „Lamento“ auf.). Frage nach dem Befinden von [Hans Ferdinand] Redlich, auch wann er kommt. „Es sind ja alle Arschlöcher. Sie hängen alle an ihrer alten Kunst.“
→Am Abend Fahrt nach Bern; morgen nach Zürich.
→Am 14. April (Donnerstag, abends ½ 10h) Ankunft in München.

07.04.38

Zürich, Donnerstag (Karte)

„Ich war gestern in Zürich bei [Othmar] Schoeck-Konzert.“
Am Abend zuvor Besuch eines [Othmar] Schoeck-Konzerts. Langweilig. „Aber [Walter] Frey und Frau hat mich gesehen.“
Am Abend Opernbesuch (Werk eines lebenden deutschen [wohl opportunen] Komponisten).
Wiedersehen am 14. April, Donnerstag ½ 10 in München.

08.04.38

Zürich, Freitag (Karte)

„Die Oper war gestern fürchterlich“
Hoffnung, daß er nun mit dem „Simpl“ in Zürich Fuß faßt.
→Am 14. April, Donnerstag abends ½ 10 in München.

29.04.38

Zürich, Freitag (Brief)

„Also die Uraufführung ist vorüber.“
Besuch der UA „Mathis der Maler“. Urteil: „Die Oper ist ein nichtendenwollender Schmarrn.“ Miserables Textbuch. „Oh armer [Max] See!!!“
Viele Gäste, u. a. [Wladimir] Vogel, [Willi] Reich, [Ernest] Ansermet, [Darius] Milhaud.
Ansermet dirigiert in München ein KdF-Konzert.
Besuch eines „uninteressanten“ Vortrages von [Franz] Beidler über [Richard] Wagner. Erich Bormann anwesend.
„Nach London kommt die gesamte internationale Musikerschaft.“ Direktor [Karl Schmid-Bloss] Schmidt-Bloss kennengelernt. Will ihm von München aus schreiben.
E.H. möge [Hans Ferdinand] Redlich am Donnerstag anrufen, wegen der Berg-Partituren.
Grüße von Erich [Bormann] und Friedel Straub.
H. Scherchen, 6. Arbeitstagung in Braunwald (Schweiz): Sommer

13.08.38

München, Montag (Brief) E.H. in Riccione

„Ich will Dir tausend innige Grüße senden!“ E.H. offensichtlich wieder krank.

14.08.38

München, Dienstag (Brief) E.H. in Riccione

„Wie geht es Dir!?“
Besuch bei [Max] See. Diskussion über ein Opernprojekt. KAH trägt sich mit den Gedanken an eine französische Operette.
„Mit meiner Arbeit geht es flott weiter. Hoffentlich werde ich in dieser Woche noch mit dem zweiten Satz fertig.“
„Heute ist Fritz weg. Wieder nach Junkersdorf“
Besuch bei Zahnarzt Kukowsky.

19.08.38

München, Freitag (Brief) E.H. in Riccione

„Ich will Dir nun ein bißchen erzählen, was ich in den letzten Tagen getrieben habe.“
Am Mittwoch und Donnerstag gearbeitet. Mit Adolf und Fritz beisammen.
Straub kommt nicht nach München.
Sepp (=Richard Hartmann) und Gottlieb Klemm haben dieselbe Adresse.

29.08.38

München, Montag (Karte) E.H. in Riccione: privat

„Ich schreibe heute zum letzten Male.“ Freut sich auf das Wiedersehen.

31.08.38

München, Mittwoch (Telegramm) E.H. in Riccione: privat

„Warum ohne Nachricht = Karl“

25.10.38

Winterthur, Dienstag (Karte)

„Gestern war ich in der Probe.“
Besuch einer [Hermann-]Scherchen-Probe am Montag mit Max Regers „Sinfonietta“. Später versöhnliches Gespräch.Scherchen Hermann,

26.10.38

Zürich, Mittwoch (Karte)

„Endlich – jetzt kam ich in Zürich an – !!“
[Hermann] Scherchen lehnte es ab, KAH zu „empfangen“.

26.10.38

Winterthur, Mittwoch (Karte)

„Traurig – traurig – traurig“
[Hermann] „Scherchen ist zu brutal und gemein.“ H. besuchte dennoch das Konzert. „Heute abend dirigierte er den Reger wunderbar.“

27.10.38

Zürich, Donnerstag (Karte)

„Nun bin ich in Zürich.“
Fragt nach Kritiken, die er nach der Reise nicht mehr so dringend benötigt.

29.10.38

Winterthur, Samstag (Karte)

„Vielen Dank für Deine Post.“
Besuch bei [Walter] Frey, dem er am Montag einen Brief schicken möchte.
Konzert von [Fritz (?)] Straub in München „(da verdiene ich 100 M)“.

01.11.38

Bern, Dienstag (Brief)

„Nun bin ich in Bern!“
KAH am Montag noch in Zürich.
→Am Mittwoch nach Genf, wo KAH bis Freitag bleiben will.
Am Freitag Konzert in Genf mit [Willy] Tautenhahn und dem Pro Arte-Quartett.
→Am Samstag früh nach Basel, am Abend nach Zürich. Besuch von [Paul] Hindemiths „Mathis der Maler“. (UA der Oper am 28. April 1938 Stadttheater Zürich)
Besuch einer Hindemith-Matinée (Opernhaus) am Sonntagmorgen.
Arbeit am „Simpl“ bis zum 18. November (Freitag).
Bericht aus einem Brief von [Jef] van Durme, daß „Miserae“ in Brüssel einen tiefen Eindruck hinterlassen habe.
[Franz] Beidler (RW-Enkel, 1901-1981; Sohn von Isolde von Bülow = Wagner und dem Schweizer Staatsbürger Franz Philipp Beidler) hatte Besuch eines Herrn aus Prag (Name ist KAH nicht mehr erinnerlich), der berichtete, daß die dortige Aufführung des „Miserae“ (UA 1935 in Prag, Ltg. H. Scherchen) immer noch nicht vergessen sei.
[Walter] Frey getroffen und neuerliches Gespräch für die kommende Woche in Aussicht gestellt.
Der Bruch mit Scherchen ist irreparabel. „Nun ist es und bleibt es: beendet!“
→Rückkehr nach München zwischen dem 20. und 25. November. „(Wenn es geht an einem Samstag)“

02.11.38

Winterthur, Mittwoch (Karte): privat

„Heute fuhr ich nach Winterthur und fand Deine liebe Post vor.“
Depressive Stimmung. „Wie sehne ich mich nach Frieden“

03.11.38

Genf, Donnerstag (Brief): privat

„Nun werden es schon wieder 8 Tage – und bald bin ich wieder zu hause.“
„Bitte schicke Deine Mutter zu Lebsche!!!“
„Leider reinigt [Gottlieb] Klemm nicht mehr“

03.11.38

Genf (Karte)

„Schon wieder ein Tag in Genf.“ Depressiv. [Ernest] Ansermet kommt erst am Freitag. Frau Ansermet getroffen.

[4.11.1938]

Genf, Freitag (Brief)

„Vor allem wie geht es Dir – fühlst Du Dich wohl – bist Du gesund.“
Besuch bei [Ernest] Ansermet. Versprechen von Ansermet, entweder „Œuvre“ oder „Symphonisches Fragment“ aufzuführen. Hinterläßt die Partitur von letzterem Werk. Beschreibung der Persönlichkeit Ansermets und Vergleich mit [Hermann] Scherchen. Beiden gemeinsam sei eine schlechte Bildung und noch mehr. „Natürlich spinnen beide“. Probenbesuche.
Probenbesuch Pro Arte-Quartett mit [Willy] Tautenhahn.
Am Abend Konzertbesuch.
„Sage Adolf = Frau Schnabel ist in Paris.“
→Fahrt nach Basel noch in der Nacht.

04.11.38

Genf, Freitag, 23h (Karte)

Poststempel 5.11.1938 Basel:
„Das Konzert von den Pro Arte, meine Allerliebste ist vorüber.“
Besuch des Konzerts mit dem Pro Arte-Quartett und Willy Tautenhahn (Klarinette). Pro Arte bittet um Zusendung des Quartetts. Die Stimmen sollen von Kutscher (Interpreten des Quartetts in London 1938, IGNM-Fest) geschickt werden. Frau Ansermet getroffen.
→Fahrt nach Basel.

04.11.38

Genf, Freitag, 20h(Karte)

Poststempel 5.11.1938 Basel „nichts glaube ich mehr – nicht mir selber“
KAH zweifelt an [Ernest] Ansermets guten Willen, das „Symphonische Fragment“ im Frühjahr aufzuführen.
Pro Arte-Quartett getroffen (bei „Madame Hentsel [?] (Adolf kennt sie)“). KAH solle ihnen sein Quartett senden. „Meister Tautenhahn – der bekommt auch einen Größenwahn.“

05.11.38

Zürich, Samstag (Karte)

„Heute nacht bin ich abgefahren.“
Ankunft in Basel um 6h. Treffen mit [Paul] Sacher. S. verspricht die „Symphonie“ für Streicher (auch: Symphonisches Konzert für Streicher, auch: Symphonie für Streicher) aufzuführen. „[…] verstanden hat er sie nicht, das gibt er zu.“
H. plant die Zusendung von „Œuvre“ zum Warschauer Musikfest, das schon im April stattfindet.

05.11.38

Zürich, Samstag (Karte)

„Heute abend war ich im „Matis“ von Hindemith.“
Besuch von [Paul] Hindemiths Oper „Mathis der Maler“ „äußerst müde Kunst“. „Menschlich und geistig wirklich ein großer Lump. Schade –!“
Am Sonntag früh Hindemith-Matinée.
Am Montag „beginnt ein neuer Kampf: Simpl.“

06.11.38

Zürich, Sonntag (Karte)

„Die Hindemith-Matinée war ausverkauft – aber langweilig – immer die gleiche Sauce.“
Besuch der [Paul] Hindemith-Matinée.
→Am Montag oder Dienstag Fahrt nach Winterthur.

07.11.38

Zürich, Montag (Karte)

„Ich will Dir nur meine Grüße senden.“
Treffen mit [Walter] Frey wegen „Lamento“ am Nachmittag.
Treffen mit [Franz] Beidler wegen „Simpl“. „Das wird der letzte Angriff wegen des „Simpls“.
→Am Mittwoch Fahrt nach Winterthur zu einem [Hermann] Scherchen-Konzert.

09.11.38

Winterthur, Mittwoch (Karte)

„Liebe Elisabeth – ich war nachmittag in der Probe von Scherchen – seine Frau war da“
Besuch der Probe Scherchen-Konzert. Kein Kontakt trotz Hartmanns Bemühungen. („Wie lange bin ich die Solveigh?)“
Blumengruß an Shussien [Shus-ein Scherchen-Hsiao].
→Fahrt nach Zürich „morgen früh“; Ankunft in München am 22. November (Dienstag).

16.03.39

Bern, Donnerstag (2. Brief)

„Wie geht es Euch?“
“Ich habe mich nicht mit Musik befaßt, noch sah ich [Hermann] Scherchen oder ein anderes musikalisches Individuum.“
Bittet um Adressen von: Rascher [& Co, Verleger in Zürich]; Osborn; [Hans Ferdinand] Redlich.
Plan, etwas über Musiker zu schreiben.
Komponisten des Programms IGNM für 1939: [Wladimir] Vogel, [Slavko] Osterc, [Lars-Erik] Larsson, [Luigi] Dallapiccola, [Anton] Webern, [Knudåge] Riisager.
Beabsichtigt zu Lertz (Rundfunk) zu gehen.
Abbruch des Kontaktes mit Bonnant und [Helmut Schmidt-Garré] Schmitt-Garree in München. „Gib Adolf den beiliegenden Brief.“
Brief an [Ernest] Ansermet wegen Rückgabe der Partitur „Symphonisches Fragment“, der das Stück ja doch nicht aufführen wird.

20.03.39

Winterthur (Brief; 3. Brief (4. Post))

„Wie geht es Euch wohl.“
Hermann Albers [= Scherchen] getroffen, der nach dem „Concert“ bzw. „Streicherconcert“ frug [wohl „Werk für Streichorchester“; vgl. auch: „Ich arbeite jetzt an einer Symphonie für Streicher“; spätere „Symphonie l’œuvre“]. KAH soll zu [Werner] Reinhart gehen und die Partitur „des Streichorchesters“ vorlegen, was KAH demütigend findet, weil Reinhart davon nichts versteht. Scherchen fragt nach Aufführungen des 1. Streichquartetts. Kritik Scherchens an [Alban (?)] Berg.
H. fragt nach einer Aufführungsmöglichkeit seiner Oper [Simplicius] in Brüssel oder Winterthur. Sch. Abweisend.
Zürich, Stadttheater: Moliere – Strauss „Der Bürger als Edelmann“
Notabene: Aufführung eines Werks von Hindemith in Florenz während der Festspiele. „Warum nicht Hartmann in Venedig“.
Frage, ob [Luigi] Dallapiccola schon geschrieben hat.
„Nun habe ich zwei Verlage: Obrecht [Verleger von Thomas Mann] und Rascher beide in Zürich“

20.03.39

Winterthur, Montag (Karte)

„Vielen Dank für Eure 2 Briefe und 2 Karten liebe Elisabeth und mein lieber Richard.“
Bittet um die Zusendung seiner Geige, weil er gerne etwas arbeiten würde.
Nachricht, daß Bormanns [Erich Bormann] nicht nach Junkersdorf kommen. KAH hat aber auch keine Lust in München.
Frage, warum es bei Lettenbauers nicht geht.
H. bedauert, daß Mahlers ,Lied von der Erde‘ erst am 5. April aufgeführt wird (Erkrankung der Sängerin).
Bittet um Zusendung des Inhaltsverzeichnisses und des 1. Kapitels des Nijinsky-Buches.
Adolf soll an Fabers schreiben.
„Herr Sutér geht es schlecht – er wird wahrscheinlich sterben.“
→Am Mittwoch Fahrt nach Basel

22.03.39

Zürich, Mittwoch (Karte)

„Ich war gestern bei Reinhardt – habe einen Anstandsbesuch gemacht.“
Am Dienstag bei [Werner Reinhart] Reinhardt.
„Scherchen ist über das symphonische Konzert [Symphonie l’œuvre] begeistert“ und will es bei der Prüfungskommission für die Winterthurer Konzerte vorschlagen. Partitur bei Reinhart.
→Fahrt nach Basel.
Bitte an E.H., zu Horn zu gehen und nach dem Scherchen-Quartett [op. 1] zu fragen.

22.03.39

Basel (Brief)

„Heute war ich in Basel.“
[Paul] Sacher in einer Konzertpause getroffen. Ihm von den Verhandlungen mit dem Züricher Opernhaus (Simplicius) berichtet. Sacher bekundet Interesse, aber nur als konzertante Aufführung. H. möge ihn am 29. März (Mittwoch) anrufen. KAH plant einen Besuch bei Sacher in Basel mit Partitur und Klavierauszug am Donnerstag oder Freitag. Weitere Verhandlungen auch mit Zürich. KAH bevorzugt Sacher statt Scherchen. Letzterer plant eine Aufführung im Schauspielhaus!
Plan, aus arbeitstechnischen Gründen („Symphonie und Konzerte“) bis Mai in der Schweiz zu bleiben. Hofft, daß er dieses Jahr fertig wird.
„Scherchen – dichtet – Scherchen – komponiert wieder.“ „Er komponiert eine Sonate!!! für Klavier – Flöte, chinesische Trommel. Es weiß aber niemand!“

24.03.39

Zürich, Freitag (Karte)

„Ich habe viel zu tun, am Sonntag schreibe ich einen langen Brief.“
Freitag Besuch bei Rascher & Co., am Samstag früh bei dem Verleger Orell-Füssli.

01.06.39

München, Donnerstag (Brief), E.H. in Riccione: privat

„Liebe Elisabeth, ich hoffte von dir eine Nachricht zu bekommen, aber bis jetzt ist nichts gekommen.“
Ausschreibung der Stimmen für die Ouvertüre „Simpl“.
Lektüre von Thomas Manns ,Tristan und Isolde‘; Sehnsucht nach dem „Wagnerschen Werk“.

04.06.39

München, Montag (Brief): privat

„Vielen Dank für Deine Karte und für Deinen Brief.“
Zusendung eines Briefes von [Paul] Sacher mit KAHs Antwort.
KAH erhält über Jean [Vigue] die Partituren der Streichquartette von Ravel und Debussy.
Lektüre „Tristan und Isolde“ (Thomas Mann). „Nun lese ich den Gogol.“

16.06.39

unterwegs [„als ich von Mchn abfuhr“], Freitag (Brief): privat

„Ihr werdet nun allein, zu 3 en, sein.“
Plan, vor der Reise nach Straßburg zu [Paul] Sacher nach Basel zu fahren.
Brief an [Walter] Frey.
Beginn der Skizzenarbeit zur „Trauermusik“ (Concerto funebre): „Ich habe hier schönes Material vorgefunden für einen Choral.“
Plan zu einem „mystischen Ballett“.
Stark von Depressionen geprägter Brief.
→Rückfahrt am Dienstag

30.06.39

Lüttich/Liége, Freitag (Brief)

„Nachdem ich am Mittwoch ½ 6 von Dir wegfuhr war es mir sehr schwer ums Herz für Dich.“
Festkonzerte im Rahmen der Weltausstellung:
Ankunft in Lüttich Donnerstagabend.
Proben zur UA der „Symphonie l’œuvre“; KAH ist das Zuhören untersagt. Aufführung voraussichtlich am Dienstag (4. Juli). Insgesamt werden sieben Werke vorgestellt („3 am Montag – 4 am Dienstag“); am Mittwoch Wiederholung der drei prämierten Werke.
Besuch bei einem Notar, der KAH zu einem „Commissariat General de l’Exposition“ schickte.
Begegnung mit einem (belgischen) Hornisten aus Winterthur, der „bei [Ernest] Ansermet (Genf) spielt“. Mißliche räumliche Bedingungen für die Konzerte. Ungeeigneter Dirigent [M. Marsik, 62 Jahre alt] für neue Musik. [Richard] Strauss und [Igor] Strawinsky seien ihm viel zu modern.
Fragt nach Adolf.
„Nicolay (Brüssel) kommt im August nach Liége. Leider!“
Besuch von E.H. in Lüttich besprochen.

06.11.39

Winterthur, Montag (Brief)

Achtung Briefumschlag: 3.11.1939, Zürich!
„Ich habe heute 2 Karten und einen Brief bekommen.“
Besuch bei [Ernest] Ansermet, der eine Aufführung des „Symphonischen Konzerts für Streichorchester“ im Radio Genf verspricht. Möglichkeit auch in Zürich bei [Walter] Frey.
→Ankunft am 23. November, Donnerstag, in München.
„Das Violinconcertino“ [Concerto funèbre] liegt bei [Hermann] Scherchen in Neuchậtel. Dann soll es zu [Walter] Frey. UA 1940 in St. Gallen, Ltg. Ernst Klug!
„Warst Du bei Lebsche mit Mama!?“

09.11.39

Winterthur, Donnerstag (Brief): privat

„Vorgestern schrieb ich Dir eine Karte.“
Hinweis auf ein [Ernst] „Klug-Konzert“, dessen Proben H. besucht hat und ganz ordentlich fand.
→Ankündigung seiner Ankunft in München am 23. November (Donnerstag).

11.11.39

St. Gallen, Samstag (Karte)

„Ich habe 3 Briefe geschrieben und 3 Karten!“
Erwähnung eines [Wilhelm] Furtwängler-Konzerts in der vergangenen Woche. „Das war ein Triumph Deutscher Kunst.“ [Hermann] Scherchen wieder in Winterthur; probt ein klassisches Programm.

ohne Datum, Ende November 1939?

(Brief)

Beidler Franz,

17.02.40

St. Gallen, Samstag (Karte): privat

„Ich sende Dir alles Liebe“

19.02.40

Zürich, Montag (Karte)

„Wie geht es Dir – wie geht es Euch?“
Bittet um die Adressen von [Paul] Collaer, [Abraham] Skulsky, Onkel Wolf (?), Dr. Meisel (?).
→„Am 1. März [Freitag] bin ich in Neuchậtel. [Ernest] Ansermet dirigiert dort – Ansermet wohnt bei [Hermann] Scherchen.“
→„Am 2. [März, Samstag] bin ich in Basel.“
→„Am 21. [März, Donnerstag] in Winterthur ([Hans] (Münch).“
→„Am 23. [März, Samstag] in Zürich – Bläsermusik.“

24.02.40

24.02.1940

Bern, Samstag (Karte): privat

„Ich bin gestern nach Bern gefahren.“
Am 23. Februar Fahrt nach Bern. Besuch im dortigen Rundfunk.
Bekanntschaft mit dem Dirigenten [Kurt] Rothenbühler; er beabsichtigt eine Aufführung des „Simplicius“ am Berner Stadttheater im Herbst. Nochmaliges Treffen für den 4. März (Montag) vorgesehen.
Am Nachmittag Einzelprobe „für mein Konzert“.
Grüße an Adolf.
→Am Sonntag Fahrt nach Lugano zu [Otmar] Nussio.
→Neuerliche Probe in Bern am Montag.

26.02.40

Winterthur, Montag (4. Karte): privat

„Vielen Dank für Deine Karte.“
„Mein Konzert klingt sehr gut, bin selbst überrascht. Die Aufführung wird mittelmäßig gut.“

01.03.40

Basel, Freitag (5. Karte)

Kontrolle Ort
„Das Konzert ging gut vorüber – leider konnte ich keine Proben besuchen, da ich am Mittwoch 39,4 Fieber bekam.“
Konzert (Bläserkonzert).
→Fahrt nach Zürich.

06.03.40

Bern, Mittwoch (Karte)

„Heute bin ich in Basel.“
Treffen mit [Paul] Sacher nach dem Konzert; beabsichtigt einen weiteren Besuch in den nächsten Tagen mit Partitur.
Brief von [Abraham] Skulsky, daß das „Symphonische Fragment“ wahrscheinlich in Brüssel zur Aufführung gelangt (Winter 1940/41).
Besuche mal Tante Olga, Maja und Ida, auch Onkel Wolf.

11.03.40

Basel, Montag (Karte)

„Heute, meine liebe Elisabeth, bin ich in Basel!“
Ankunft in Basel. „Über die Proben von [Ernst] Klug habe ich Dir schon geschrieben. Auch über die Marsik-Aufführung meines Violinconcertinos wirst Du Bescheid haben.“
Besuch bei [Paul] Sacher. Erst einmal ohne konkretes Ergebnis. Wünscht das gesamte Material. Partitur hat er behalten. Will Ende Mai/Anfang Juni Bescheid geben.
→Am Mittwoch bei [Ernest] Ansermet in Genf.
→Am Donnerstag bei [Otmar] Nussio in Lugano.
„Es ist alles sehr schwer bis ich etwas anbringe.“

14.03.40

Lugano, Donnerstag (Karte)

„Gestern war ich in Bern (auch bei Hartmann) und um 2h nachmittag bin ich nach Genf weitergefahren.“
Am 13. März in Bern. Weiterfahrt nach Genf. Besuch bei [Ernest] Ansermet; auch im Konzert mit Werken von Debussy. „Immer und immer Debussy (Nocturnes). Da muß man doch das Kotzen bekommen. Das sind Heldentaten. Dann hat er von Hindemith die Trauermusik gemacht – ein fürchterlich schwaches Stück.“ Als Dirigenten bevorzugt KAH [Paul] Sacher. Ansermet plant eine Aufführung des „Symphonischen Concerts“ in den nächsten Monaten.
Am 14. März Fahrt nach Zürich, dann weiter nach Lugano.
Besuch bei [Otmar] Nussio. Kleiner Sender.
Baldige Heimreise angekündigt.

21.02.41

München, Freitag (Karte) E.H. in Bad Gastein

„Alles beim Alten!“
Arbeit an der „Ouvertüre“ [Symphonische Ouvertüre]. „Ich glühe voll von Noten!“

13.07.41

Winterthur, Sonntag (Karte)

„Meine Symphonie wird am 29. VII. (Dienstag) 20 Minuten von 18h (6h) uraufgeführt.“
Ankündigung UA der „Symphonie“ [„Sinfonia Tragica“] für den 29. Juli (Dienstag).

24.07.41

Poststempel Zürich, Donnerstag (Karte), datiert vom 16. Juli

„Am 29. Juli wird meine Symphonie (20 Minuten vor 6h) (am Dienstag) uraufgeführt.
Ankündigung UA der „Symphonie“ für den 29. Juli (Dienstag). Erste Probe am Donnerstag. „Hermann [Scherchen] ist in Winterthur und probt.“
Plant einen Besuch bei „Job den Direktor vom Funk“; möglicherweise Produktion Konzertmitschnitt.

10. bis 17. August 1941

H. Scherchen, Ferien- und Dirigierkurs in Winterthur

01.01.42

keine Korrespondenz vorhanden.

05.01.43

München, Dienstag (Brief)

„Körperlich geht es mir gut!“
Hartmanns Arzt, der „heißgeliebte Freund“
„Gestern war ich bei Fleischmann“. Hoffnung auf endgültige Wehruntauglichkeit.
„Otto Fr. Ist ja ein Depp!“