Mein liebster Karl!
Du hast halt doch immer sehr gescheite Einfälle. Wie furchtbar gerne würde ich am Freitag mit dir heimfahren, doch ich muß hier noch einige Schwierigkeiten überwinden. Meine Tante möchte mich natürlich mit aller Gewalt zurückhalten, daß ich erst Anfang nächster Woche fahre und da muß ich nun versuchen fortzukommen ohne sie zu kränken. Auf jeden Fall versuche ich mein möglichstes zu tun und hoffe, daß alles gut gehen wird. Es wäre zu schön, wenn wir 7 volle Stunden allein beisammen sein dürften und uns wieder einmal ungestört über alles unterhalten dürften. Wie würde ich mich freuen!! Hoffen wir das beste. Dann mußt du aber Adolf schreiben, daß er Mama nicht sagt, daß du am Donnerstag Freitag kommst, sonst bekommt sie alles heraus. Auf welche Hintergedanken muß man nicht immer kommen. Ich gebe Dir morgen oder spätestens bis Mittwoch eine entscheidende Antwort. Hoffentlich kann ich mit Dir sein, Dich nur sehen dürfen u. ich werde wieder froh. Mein geliebter Karl, gute Nacht! Ich liege schon im Bett, weil es mir zu kalt war im Zimmer aufzubleiben. Auf frohes Wiedersehen, ich küsse Dich und bleibe mit vielen Grüßen
Deine Dich innig liebende Elisabeth.
Arnshausen, Montag (Brief): KAH in Junkersdorf
- Jahr
- Juli 1932
- Archivalienkategorie
- Briefe