(P: Genève), Donnerstag (Brief mit Umschlag): E.H. in München (W: 8)

Meine liebe Elisabeth.
Nun werden es schon wieder 8 Tage – und bald bin ich wieder zu hause. Hoffentlich kommen dann freudvollere (ich möchte fast sagen: friedvollere). Und trotzdem freue ich mich sehr, wenn ich wieder bei Dir bin. Wie geht es unserm Bub. Er ist sicherlich sehr lieb. Was macht das Starnberg? Wann gehst Du hinaus? Bis jetzt habe ich noch keine Zeile von Dir. Allerdings braucht jede Post 8 Tage. Meine Karte, die ich am Dienstag schrieb (meine Ankunft) kam erst am Dienstag darauf an. Und ich kam schon am Samstag an.
Gib sofort nachricht, ob Konserve angekommen ist. Ich sende Dir nun liebe Grüße und ich umarme Dich fest und küsse Dich sehr lieb. Ich bleibe stets, das sei versichert immer Dein allertreuester Kl.
Konserve nicht aufmachen. Bitte schicke Deine Mutter zu Lebsche!!!
Ein festes Bussi für Bubi!
Immer Dein Karl
Leider reinigt Klemm nicht mehr, da er zu wenig Arbeit hat.
Bleib mir vor allem gesund. In treuer Liebe immer Dein Kl

  • Date
  • 3 Nov 1938