München (Brief): KAH in ?

Mein lieber Karl!
Wie groß war meine Freude, über Deinen lieben Brief. Es tut mir unendlich wohl, immer wieder Deine große Liebe zu mir zu fühlen. Ich weiß so, daß ich einen Menschen habe, auf den ich bauen kann. Karl, ich bin wahnsinnig glücklich! Meine Gedanken sind immer bei Dir. Leider muß ich so kurz schreiben, ich bin immer auf dem Sprung, daß jemand kommen könnte. Heute Abend gehen wir in „Menschen ohne Namen“. Für Deine Besprechungen heute Abend wünsche ich Dir recht viel Glück. Lasse nur nie den Mut sinken. Morgen fahren wir schon um 12 h nach Freising, rufe bitte deshalb nicht an, sondern am Freitag mittag. Vielleicht kann ich da zu Dir kommen, nachmittags. Stichwort „Juryfreien blind“. Einstweilen alles Liebe und tausend herzliche Küsse von Deiner treuen Elisabeth
Ich war in wahnsinniger Eile, Mama ließ mich heute noch keine freie Minute –
Grüße auch an Mutter.
Karl, bitte sei in allem vorsichtig, bleibe mir, ich könnte nicht ohne Dich sein.

  • Jahr
  • Undatiert, 1932?