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Poststempel 5.11.1938 Basel:
„Das Konzert von den Pro Arte, meine Allerliebste ist vorüber.“
Besuch des Konzerts mit dem Pro Arte-Quartett und Willy Tautenhahn (Klarinette). Pro Arte bittet um Zusendung des Quartetts. Die Stimmen sollen von Kutscher (Interpreten des Quartetts in London 1938, IGNM-Fest) geschickt werden. Frau Ansermet getroffen.
→Fahrt nach Basel.
Poststempel 5.11.1938 Basel „nichts glaube ich mehr – nicht mir selber“
KAH zweifelt an [Ernest] Ansermets guten Willen, das „Symphonische Fragment“ im Frühjahr aufzuführen.
Pro Arte-Quartett getroffen (bei „Madame Hentsel [?] (Adolf kennt sie)“). KAH solle ihnen sein Quartett senden. „Meister Tautenhahn – der bekommt auch einen Größenwahn.“
„Vor allem wie geht es Dir – fühlst Du Dich wohl – bist Du gesund.“
Besuch bei [Ernest] Ansermet. Versprechen von Ansermet, entweder „Œuvre“ oder „Symphonisches Fragment“ aufzuführen. Hinterläßt die Partitur von letzterem Werk. Beschreibung der Persönlichkeit Ansermets und Vergleich mit [Hermann] Scherchen. Beiden gemeinsam sei eine schlechte Bildung und noch mehr. „Natürlich spinnen beide“. Probenbesuche.
Probenbesuch Pro Arte-Quartett mit [Willy] Tautenhahn.
Am Abend Konzertbesuch.
„Sage Adolf = Frau Schnabel ist in Paris.“
→Fahrt nach Basel noch in der Nacht.
„Nun bin ich in Bern!“
KAH am Montag noch in Zürich.
→Am Mittwoch nach Genf, wo KAH bis Freitag bleiben will.
Am Freitag Konzert in Genf mit [Willy] Tautenhahn und dem Pro Arte-Quartett.
→Am Samstag früh nach Basel, am Abend nach Zürich. Besuch von [Paul] Hindemiths „Mathis der Maler“. (UA der Oper am 28. April 1938 Stadttheater Zürich)
Besuch einer Hindemith-Matinée (Opernhaus) am Sonntagmorgen.
Arbeit am „Simpl“ bis zum 18. November (Freitag).
Bericht aus einem Brief von [Jef] van Durme, daß „Miserae“ in Brüssel einen tiefen Eindruck hinterlassen habe.
[Franz] Beidler (RW-Enkel, 1901-1981; Sohn von Isolde von Bülow = Wagner und dem Schweizer Staatsbürger Franz Philipp Beidler) hatte Besuch eines Herrn aus Prag (Name ist KAH nicht mehr erinnerlich), der berichtete, daß die dortige Aufführung des „Miserae“ (UA 1935 in Prag, Ltg. H. Scherchen) immer noch nicht vergessen sei.
[Walter] Frey getroffen und neuerliches Gespräch für die kommende Woche in Aussicht gestellt.
Der Bruch mit Scherchen ist irreparabel. „Nun ist es und bleibt es: beendet!“
→Rückkehr nach München zwischen dem 20. und 25. November. „(Wenn es geht an einem Samstag)“
„Mein Lieb – gestern das Konzert war schön – das Orchester schlecht.“
Konzertbesuch. Orchester schlecht.
Zusammenkunft mit dem Ehepaar Ansermet, [Werner] Reinhart, [Emanuel] Feuermann und [Nathan] Milstein. [„Andrea und ich“; wer ist Andrea?]
Fahrt mit dem Ehepaar Ansermet nach Lausanne.
„Nächste Adresse: Tautenhahn – Bern“
„Zum Guten morgen (es ist 6h morgens) wünsche ich Dir alles erdenklich Liebe vor allem Gesundheit.“
Fahrt zum Neracler ???. Bleibt bis Dienstag – Mittwoch. Will [Willy] Tautenhahn schreiben. Brief von [Hermann] Scherchen.
„Wie geht es Dir?“
Krankheit. „Ich werde am Sonntag aufstehn.“
KAH berichtet von einem Brief [Willy] Tautenhahns, der ein Konzert bestellt, um es in Bern in einem Symphoniekonzert aufzuführen. KAH hat keine Zeit. Immer noch Schwierigkeiten mit dem Themenmaterial zu der geplanten „Ouvertüre“. Noch kein fester Titel.
„Bin neugierig ob Prag etwas wird.“
„Bist du mir wirklich böse.“
Aufführung des Stückes (Trompetenkonzert) war durch die Abreise dreier Herren gefährdet. Der fristlos gekündigte Klarinettist [Willy] Tautenhahn solle sogleich zu [Hermann] Scherchen. Geplante Aufführung des Konzerts in Brüssel. Aufführungsgespräche mit [Alois] Haba für Prag und mit Prof. [Walter] Frey für Basel oder Zürich. Tautenhahn wird für Freitag oder Samstag erwartet. Er hat Scherchen ein „blödes Telegramm“ geschickt. Die Sache mit [Georg] Donderer ist „saudumm“. Scherchen besteht auf der Aufführung des Konzerts. Zusammenstellung einer Kurzbiographie, die vor der Konzertübertragung im Rundfunk verlesen werden soll. Am morgigen Tag Gang auf das Konsulat: Paßverlängerung für zehn Tage.
→beabsichtigt in 14 Tagen wieder bei E.R. zu sein.